Abseits der Top 7 wurden 2024 rund 2,3 Milliarden Euro in Büro- und Geschäftshäuser investiert. Das waren fast 12 Prozent weniger als noch 2023. Entgegen dem Trend in den Top 7 und dem gesamten gewerblichen Immobilienmarkt ist das Transaktionsvolumen in diesem Marktsegment moderat zurückgegangen.
„Gerade in der ersten Jahreshälfte hat sich der Markt noch schwergetan und sowohl Investoren als auch Verkäufer waren zurückhaltend. Die zur Jahresmitte von der EZB vollzogene Zinswende hat sicherlich zur Verbesserung beigetragen. In der Breite fehlten aber großvolumige Core-Transaktionen, für die es abseits der Top 7 aktuell nur wenig Kapital gibt. Viele Investoren bevorzugten im klassischen Bürobereich die Top 7, da dort die Preisbildung, zumindest im Core-Segment, weitestgehend abgeschlossen ist. In den B&C-Städten erzielten Objekte mit Sondernutzungen, Infrastrukturcharakter oder öffentlichem Mieter die höchsten Faktoren.“—Michael R. Baumann, Head of Capital Markets Germany und Office Investment B&C Cities bei Colliers.
Transaktionsvolumen entwickelt sich regional sehr heterogen
Das höchste Transaktionsvolumen wurde in NRW erzielt: Rund 720 Millionen Euro flossen dort 2024 in Standorte außerhalb von Düsseldorf und Köln. Das waren 38 Prozent mehr als im Jahr 2023. Um 49 Prozent gegenüber 2023 legte die Region Nord zu, die Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen umfasst. Deutlich, um knapp 50 Prozent, sank hingegen das Volumen in der Region Rhein-Main (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland). Lediglich knapp 305 Millionen Euro wurden hier investiert.
„2024 floss am meisten Kapital in Büro- und Geschäftshäuser in Bonn, Hannover und Leipzig. Damit stehen drei prominente und traditionell transaktionsstarke Städte an der Spitze. Bemerkenswert ist aber ebenfalls, in welchen Städten kaum Transaktionen stattfanden. In Wiesbaden, Nürnberg und Dresden fanden nur sehr wenige Bürotransaktionen statt. Hier macht sich das Fehlen von großvolumigen Core-Transaktionen besonders bemerkbar. Die Anzahl der Transaktionen insgesamt ist leicht auf knapp über 150 Deals gestiegen, die durchschnittliche Dealgröße betrug aber nur rund 15 Millionen Euro“, führt Baumann aus.
Ausblick: Positivere Gesamtstimmung führt auch abseits der Top 7 zu mehr Transaktionsdynamik
„In 2025, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, erwarten wir ein moderates Wachstum des Transaktionsvolumens auf dem gewerblichen Immobilienmarkt allgemein. Infolgedessen gehen wir auch von mehr Dynamik in den B&C-Städten aus. Angesichts erhöhter Planungssicherheit in Bezug auf Zinsumfeld und Finanzierungskosten werden Kapitalgeber wieder entscheidungsfreudiger. Um dem zunehmenden Wettbewerb um Core-Objekte in den Top 7 zu entgehen, bieten sich 2025 wirtschaftlich starke B-Städte an. Hier können bei geringerem Wettbewerb attraktive Renditen erzielt werden. Gleichzeitig profitieren Investoren von weniger volatilen Bürovermietungsmärkten und geringeren Büroleerständen als in den Top 7.“—Michael R. Baumann, Head of Capital Markets Germany und Office Investment B&C Cities bei Colliers: