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Corum-CEO: Bester Inflationsschutz ist Rendite

Fréderic Puzin, CEO des Pariser Vermögensverwalters Corum, spricht im ImmoFokus-Interview über seine Erfahrungen mit der Corona-Pandemie, interessante Gelegenheiten und die aktuell hohe Inflation.
Patrick Baldia
Frédéric Puzin
Frédéric Puzin
© CORUM

Wird die Krise nachhaltige Auswirkungen auf Ihr Portfolio haben? 

Wir haben die Krise eher als Gelegenheit gesehen, um gute Assets zu guten Preisen zu finden. Viele Gebäude waren vor der Krise zu teuer, aber einige Investoren waren bereit zu verkaufen – möglicherweise, weil Mieter pandemiebedingt in Schwierigkeiten geraten waren. Unser Glück ist, dass wir im Portfolio gute Mieter mit langfristigen Mietverträgen haben. Das hat uns auch bei den Verhandlungen über Mietreduktionen oder -aussetzungen geholfen. 

Mit welchem Ausgang?

Für unser Entgegenkommen haben wir die Mietverträge nochmals verlängert. Und das zu einer guten Risikoprämie. Völlig anders hätte die Lage ausgeschaut, wenn wir viele kurzfristige Mietverhältnisse – selbst mit guten Mietern – gehabt hätten.

Sie haben seit dem Ausbruch der Krise im Retailsegment Gelegenheiten wahrgenommen. Was haben Sie gesucht? 

Wir haben beispielsweise einen Aldi-Supermarkt in Dublin gekauft. Wir konzentrieren uns auf Unternehmen mit guten Geschäftsmodellen, die gezeigt haben, dass sie die Krise deshalb gut meistern können. Ein Beispiel: Heimwerkermärkte. Natürlich wurden auch sie von der Krise getroffen. Trotz aller Schwierigkeiten sind die Kunden wegen der Qualität der Produkte und Dienstleistungen wieder zurück.

Sowohl mit Ihrem Flagschifffonds Corum Origin als auch dem Corum XL investieren Sie in Hotels. Bevorzugen Sie grundsätzlich Städte- oder Freizeithotels? 

Das spielt nicht so eine Rolle. Man wird in allen Bereichen gute Pächter mit guten Geschäftsmodellen bekommen. Wir konzentrieren uns bei Deals weniger auf die Immobilien als auf die Businesspläne der Mieter. Und übrigens: Wir werden das spanische Hotel, das wir 2018 erworben haben, mit einem hohen Gewinn verkaufen. 

Beunruhigt Sie die aktuell hohe Inflation? 

Inflation berücksichtigen wir von Anfang an in unserer Strategie. Am besten schützt man sich mit Rendite vor Inflation. Bei sehr niedrigen Renditen setzt man sich – egal mit welchem Investment – nun mal der Inflation aus. Lukriert man ein, zwei Prozent, so ist man in Schwierigkeiten. Kauft man hingegen bei sieben Prozent, spürt man zwar einen negativen Effekt, ist aber nicht klinisch tot. Daher investieren wir auch nicht, wenn der Markt „on fire“ ist, wie im vergangenen Jahr. Inflation kann andererseits aber auch Gelegenheiten eröffnen. Man darf nicht vergessen, dass viele Investoren mit viel Fremdkapital gekauft haben. Einige könnten in Schwierigkeiten geraten und verkaufen müssen.

Das vollständige Interview finden Sie im aktuellen ImmoFokus Special „Immo-Investments“.