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CPI-Gläubiger müssen mit Totalausfall rechnen

Vertreterin der Anleihegläubiger: Vermögensverhältnisse "undurchsichtig und diffus" - Strafrechtliche Ermittlungen ins Stocken geraten - Kein Geld, um Ansprüche gegen Organe durchzusetzen
Patrick Baldia
Insolvenz
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© AdobeStock | CPI-Gläubiger können mangels vorhandener Vermögenswerte, um ihre Ansprüche durchzusetzen, einen Totalausfall erleiden

In der größten Pleite des Jahres 2022, jener der Immobiliengruppe CPI, müssen die Gläubiger mit einem Totalausfall rechnen. "Namhafte Vermögenswerte können und konnten bis dato jedenfalls nicht realisiert werden", berichtete die Kuratorin der Anleihegläubiger, die Anwältin Susi Pariasek, im jüngsten Bericht zu der Großpleite. Die Vermögensverhältnisse seien "undurchsichtig und diffus". Der Konzern war insolvent geworden - zwei Monate nach dem Tod des Gründers Ernst Kreihsler.

Pariasek verwies in dem am 20.12.2023 veröffentlichen Zwischenbericht darauf, dass die gesamte CPI-Gruppe zusammengebrochen sei. Über insgesamt bereits 37 CPI-Gesellschaften seien Insolvenzverfahren eröffnet worden. Wegen der undurchsichtigen Verschachtelungen, "auch aber aus dem Grund, dass der Masseverwalter schlicht über keinerlei Mittel verfügt, können Ansprüche gegen Organe und Berater nicht geltend gemacht werden", heißt es in dem Bericht.

Wegen des Todes von Kreihsler, dem Kopf der CPI-Gruppe, sei auch das strafrechtliche Ermittlungsverfahren ins Stocken geraten. Darauf wäre aber der Masseverwalter, Nobert Abel, angewiesen, um mögliche Ansprüche prüfen und gegebenenfalls durchsetzen zu können, so Pariasek. Sie wurde vom Handelsgericht Wien bestellt, um die Gläubiger von zehn Anleihen zu vertreten, die zwischen 2009 und 2019 begeben wurden. In Summe geht es bei den Schuldpapieren um 42,8 Mio. Euro, die aushaften. Laut Pariasek wurden diese vorwiegend von privaten Investoren gezeichnet. Bis Ende 2023 haben sich 506 Anleihengläubiger bei ihr gemeldet. Insgesamt wurden die Passiva der CPI-Gruppe vom KSV1870 auf rund 220 Mio. Euro geschätzt.

Eine Rolle im CPI-Firmengeflecht spielt laut "Wirtschafts-Compass" auch ein gewisser Hans Michael Pimperl. Dessen Name war zuletzt bei Insolvenzen im Umfeld des Wiener Szenegastronoms Martin Ho aufgetaucht. Auch den Gläubigerschützern ist der Name Pimperl ein Begriff. In einem Onlineartikel des "profil" berichtete AKV-Insolvenzexpertin Cornelia Wesenauer von jährlich "zig Fällen", wo kurz vor einer Insolvenz Geschäftsführer und Eigentümer ausgetauscht werden. Auch der Firmenname oder das Gewerbe wird mitunter geändert, um die Geschichte einer Firma zu verschleiern. Im Fall der Pratersauna wurde der Firmenname einen Monat vor der Pleite von DOTS PS GmbH in Soundgang Studio GmbH gewechselt. Aus der DOTS Nussdorf GmbH wurde eineinhalb Monate vor dem Konkurs die Bao Lynn Flowers GmbH und der Geschäftszweig auf "Handel mit Waren aller Art, insbesondere mit Blumen" geändert.

Laut Firmenbuch hält Pimperl derzeit 116 Funktionen in österreichischen Unternehmen, davon 82 als Geschäftsführer. 16 dieser Unternehmen sind momentan insolvent gemeldet. Laut "profil" wurden die meisten davon innerhalb von nur sechs Monaten nach Pimperls Einstieg zahlungsunfähig. Dem Amtsblatt der Republik zufolge betrafen im letzten halben Jahr die Eintragungen zu Pimperl neben CPI-Funktionen unter anderem die Luro Gastronomie GmbH oder die MWWMW GmbH, die früher teamneunzehn.at Vermittlungs GmbH hieß.

Die Wiener CPI-Gruppe ist nicht zu verwechseln mit der CPI Property Group (CPIPG), dem tschechischen Mehrheitsaktionär von Immofinanz und S Immo. (apa)