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Crowdfunding für Immobilienprojekte - Fluch oder Segen?

Kommentar von Daniel Horak, CONDA, zum Artikel "Aufbruch zu neuen Ufern".
Daniel Horak

Beschäftigt man sich mit dem Thema Crowdfunding bzw. Schwarmfinanzierung so muss man zunächst mit einer Begriffsdefinition beginnen, denn aktuell werden hier die unterschiedlichsten Varianten synonym verwendet. Im Großen und Ganzen lassen sich hier vier Varianten unterscheiden:

  • Donation based: Es werden spenden über Plattformen abgewickelt, der Spender erhält meist nichts.
  • Reward-based: das Geld wird dem Projekt/ der Person zur Realisierung eines Vorhabens quasi geschenkt, der Unterstützer erhält im Gegenzug irgendeine Art an Dankeschön – eine Unterschrift, ein Tshirt oder aber das fertige Produkt.
  • Lending-based: der Investor gibt dem Unternehmen/der Person einen Kredit bzw. ein Darlehen.
  • Equity-based: die Investoren werden meist am Erfolgt des Unternehmens und am Risiko – ähnlich einem Gesellschafter – beteiligt.
Alle Varianten verbindet die Grundidee, dass nicht ein Investor oder Spender eine große Summe beisteuert, sondern dass viele Menschen kleine Beträge einbringen, welche gesamt auch wieder eine erhebliche Summe darstellen. Ursprünglich in den USA entstanden entwickelt sich der Crowdfunding-Markt weltweit äußerst dynamisch mit Wachstumsraten von +150% und mehr. Viele themenspezifische Plattformen entstanden und besonders in den letzten Jahren auch diverse Immobilienplattformen – welche ganz unterschiedliche Fokussierungen und Beteiligungsarten mit sich bringen. Es zeigt sich hier weltweit durchaus ein erhöhtes Potential und auch eine starke Nachfrage auf Seite der (Crowd-)Investoren. Doch egal ob als neue Finanzierungsvariante für Immobilien, Startups oder KMU ist eine Charakteristikum für alle zutreffend – Crowdinvesting steckt gesamthaft betrachtet noch in den Kinderschuhen. Mittel- bis langfristig kann es sich als echte Finanzierungsergänzung (nicht –ersatz) am Markt durchsetzen, wenn sowohl Crowdinvesting-Plattformen, Immobilienentwickler, Investoren und Politik ihre Hausaufgaben machen und die gesamtökonomische Chance erkennen.