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Dagobertinvest expandiert nach Polen

Ab Dezember können polnische Anleger in Wohnimmobilienprojekte im DACH-Raum investieren – und zwar
Patrick Baldia
Dagobertinvest expandiert nach Polen
Dagobertinvest-CEO Andreas Zederbauer vor der neu eröffneten Niederlassung des heimischen Fintechs in Warschau.
© Dagobertinvest AG

Ist die Talsohle am österreichischen Immobilienmarkt bereits überwunden oder stottert der Motor noch länger? In dieser Frage sind sich heimische Experten uneins. Unbeirrt davon treibt dagobertinvest seine Expansionspläne voran und betritt nun den Markt in Polen. Grundstein dafür ist die EU-Lizenz als europäischer Schwarmfinanzierungsdienstleister, die das Unternehmen vor etwas mehr als einem Jahr von der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) erhalten hat. „Seit 2021 haben wir eine klare Vision für unsere Internationalisierung. Und auch wenn der Lizenzerhalt länger gedauert hat als erwartet und sich die tatsächliche Umsetzung aufgrund der Pandemie und der Immobilienkrise verzögert hat, mussten wir nicht von unserem Plan abweichen oder ihn infrage stellen“, erklärt Andreas Zederbauer, Vorstand der Dagobertinvest AG, und ergänzt: „Mit dem Schritt nach Polen überwinden wir als erster Anbieter unter der ECSP-Lizenz nicht nur eine Ländergrenze, sondern nehmen auch die Hürde einer anderen Sprache und Währung.“

Joint Venture mit erfahrenem Partner

Den Markstart in Polen realisiert das Fintech im Rahmen eines Joint Ventures mit einem erfahrenen polnischen Partner, der schon mehrere namhafte Marken erfolgreich auf dem polnischen Markt etabliert hat. In der neu gegründeten polnischen Firma ist Dagobertinvest der Juniorpartner und hält 25,1 Prozent der Anteile. „Das Unternehmen tritt aber unter der Marke dagobertinvest und mit unserem bekannten Logo auf. Polnische Investoren registrieren sich genauso wie jene aus dem DACH-Raum auf der dagobertinvest-Plattform und tätigen hier auch ihre Investments“, erklärt Zederbauer. Insbesondere für wohlhabende Polen seien Euro-basierte Investments und Immobilienprojekte in Österreich und Deutschland sehr interessant. Sie profitieren künftig, wie jetzt bereits Anleger aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, von bankenüblichen Sicherheiten wie der grundbücherlichen Sicherstellung bei getätigten Investments. Denn aufgrund der erhaltenen EU-Lizenz darf Dagobertinvest seine Dienstleistungen, anders als „einfache“ Crowdinvesting-Plattformen, mit Sicherheiten ausstatten, die bei der Vermittlung von qualifizierten Nachrangdarlehen rechtlich nicht möglich sind.  „Durch die Ausgestaltung von Krediten und Wertpapieren mit Sicherheiten erhöht sich die Rückzahlungswahrscheinlichkeit deutlich und im Fall von Schwierigkeiten vertritt unser hauseigenes Inkassoinstitut die Interessen der Investoren und hat auch das Pouvoir, deren Forderungen durchzusetzen“, betont Zederbauer. Neben Polen, wo ab dem 1. Dezember in Projekte auf der Plattform dagobertinvest investiert werden kann, ist das Unternehmen auch in Tschechien technisch startklar. „Hier führen wir finale Gespräche, um den langfristig am besten passenden Joint Venture Partner zu finden und werden mit dem operativen Start nachziehen, sobald das der Fall ist“, gibt der Dagobertinvest-Chef ein Update.

Dagobertinvest-Anleihen mit acht Prozent Verzinsung zu haben

Die Expansion nach Polen ist jedoch nicht die einzige Neuigkeit bei dagobertinvest. Aktuell gibt das Unternehmen auch Anleihen mit einer Laufzeit von vier Jahren aus, die Verzinsung beträgt stattliche acht Prozent pro Jahr. „Bis Ende 2026 wollen wir, neben dem DACH-Raum, in acht CEE-Ländern präsent sein und glauben, dass wir mit der ECSP-Lizenz im Rücken und unserer jahrelangen Branchenerfahrung ein sehr interessantes Scale Up für Investorinnen und Investoren sind“, skizziert Zederbauer einerseits, warum dagobertinvest Kapital benötigt und andererseits, was aus seiner Sicht für ein Investment spricht. Die Anleihen werden in 500 Euro-Tranchen gestückelt. Bis Ende Dezember 2029 sollen nicht nur sämtliche jährliche Zinszahlungen erfolgt, sondern auch das investierte Kapital wieder zurückbezahlt sein.

Zinsen sind nicht alles: Security Scoring für Projekte

Seit jeher sind beim Crowdinvesting, und nun auch bei Investments unter dem Schirm der ECSP-Lizenz, die überdurchschnittlich hohen Zinsen ein gewichtiges Argument für Anleger. „Sämtliche User-Umfragen zeigen, dass die Höhe der Verzinsung das relevanteste Motiv für das Investment ist. Es ist natürlich wichtig, damit die Inflation zu schlagen, und das gelingt euch deutlich. Neben den Zinsen sollte man aber auch ein Auge darauf haben, ob das Projekt dem eigenen Risikoprofil entspricht“, meint Zederbauer. Um einen besseren Überblick über die Unterschiede der Investmentmöglichkeiten bei dagobertinvest zu haben, hat die Plattform ein „Security Scoring“ eingeführt. Konkret werden sämtliche ECSP-Projekte mit Scores von „AAA“ (höchste Sicherheitsstufe mit erstrangiger grundbücherlicher Sicherstellung und zusätzlichen Garantien) bis „BBB“ (unbedingter Rückzahlungsanspruch, aber keine zusätzliche Besicherung) ausgewiesen. „Grundsätzlich werden hoch verzinste Projekte und Investitionsmöglichkeiten, wie wir sie anbieten, angesichts des langsam aber kontinuierlich sinkenden EZB-Leitzinssatzes nun noch attraktiver als in Zeiten eines hohen oder laufend steigenden Leitzinssatzes“, merkt Zederbauer abschließend an.