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„Das Hotel der Zukunft“: Agilität und Flexibilität als Erfolgsfaktoren

Marco Riederer von der Prodinger Tourismusberatung über Maßnahmen, die Hotelbetrieben helfen sollen, den Herausforderungen der kommenden Jahre erfolgreich zu begegnen
Patrick Baldia
„Das Hotel der Zukunft“: Agilität und Flexibilität als Erfolgsfaktoren
"Betriebe, die sich auf neue Herausforderungen einstellen und nachhaltige sowie flexible Strategien entwickeln, können auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten erfolgreich sein", sagt Marco Riederer von der Prodinger Tourismusberatung.
© Florian Lechner Innsbruck

Explodierende Energiepreise, steigende Zinsen und die drohende Rezession stellen die Beherbergungsbetriebe vor große Herausforderungen. Trotz dieser wirtschaftlichen Widrigkeiten erkennen viele Unternehmerinnen und Unternehmer darin eine Chance zum Wandel. Sie sind überzeugt, dass sich Investitionen, Mut und Optimismus in dieser Phase lohnen können.

Anpassung an verschiedene Planungsszenarien

Die Hotellerie wurde durch Pandemie, Inflation und geopolitische Krisen stark getroffen. Dennoch bleiben Agilität, Flexibilität und die Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Planungsszenarien entscheidende Erfolgsfaktoren. Durch eine Professionalisierung dieser Schritte können Betriebe einen echten Wettbewerbsvorteil erlangen, um in unsicheren Zeiten besser zu bestehen.

Verändertes Gästeverhalten und unsichere Planung

Das Verhalten der Gäste bleibt volatil, und Unternehmen sind gefordert, verschiedene Szenarien bei der Planung zu berücksichtigen. Viele Reisende achten verstärkt auf ihr Budget, während andere bereit sind, ihre Ausgaben zu steigern, um versäumte Reisen nachzuholen. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zwischen Preisgestaltung, Flexibilität und Gästenachfrage zu finden, um nachhaltigen Erfolg zu sichern.

Nachhaltigkeit als Schlüsselthema

Nachhaltigkeit ist aus der Tourismusbranche nicht mehr wegzudenken. Die Verknappung von Ressourcen und der Fokus auf ESG-Berichte (Environmental-Social-Governance) zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften nicht mehr nur Projektziel, sondern ein fest verankerter Bestandteil der Unternehmensführung sein muss. Touristische Betriebe, die ihren Aufenthalt bewusst ressourcenschonend und umweltfreundlich gestalten, können hiervon profitieren.

Neue Beherbergungsformen und Gesundheitstrends

Der demographische Wandel eröffnet Chancen für neue Beherbergungsformen. Besonders „Best Ager“-Hotels, die sich auf Aktivitäten statt Pflege konzentrieren, gewinnen an Bedeutung. Auch der Trend zu „Medical Fitness“ zeigt, dass sich Gäste immer stärker mit ihrer Gesundheit auseinandersetzen. Hotels, die Gesundheit, Aktivität und Regeneration vereinen, werden zukünftig vermehrt gefragt sein.

Der Wandel der Dienstleistung

Die Arbeitswelt verändert sich tiefgreifend. Junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen zunehmend Wert auf Lebensqualität und Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit. Unternehmen, die auf „New Work“-Konzepte setzen, haben einen klaren Vorteil im Wettbewerb um Talente. Die Tourismusbranche muss sich daher auf diese neuen Anforderungen einstellen.

Von der Freizeitgesellschaft zur Sinngesellschaft

Ein weiteres Phänomen ist der Wandel hin zur sogenannten Sinngesellschaft. Immer mehr Menschen möchten ihre Freizeit sinnvoll gestalten und Erkenntnisse aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen. Für Touristiker gilt es, diesen Wandel zu erkennen und entsprechende Angebote zu schaffen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fazit

Die Hotellerie steht zweifellos vor einem Wandel. Betriebe, die sich auf neue Herausforderungen einstellen und nachhaltige sowie flexible Strategien entwickeln, können auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten erfolgreich sein.