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Das Investoreninteresse am österreichischen Wohnungsmarkt ist ungebrochen

In einem aktuellen Bericht analysiert der national wie international führende Immobilienspezialist CBRE den Wohnungsmarkt in den österreichischen Städten Wien, Linz und Graz.
Michael Neubauer
Michael Neubauer
FICHTINGER, HOLZHEIMER
FICHTINGER, HOLZHEIMER
© CBRE/ Georg Fichtinger, Head of Investment Properties & Laura Holzheimer, Head of Research

Das Investoreninteresse am österreichischen Wohnungsmarkt ist laut dem Immobiliendienstleister CBRE ungebrochen: Nach dem Rekordjahr 2019 sei im Jahr 2021 mit einer Investmentsumme von 1,4 Mrd. Euro das zweitbeste Ergebnis erzielt worden.

"Durch die stetig wachsende Bautätigkeit in den vergangen Jahren habe auch der Investmentmarkt profitiert", so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE. "Da die Bautätigkeit aus heutiger Sicht jedoch zurückgeht, wird sich mittelfristig auch das Volumen verringern. Vorerst setzt sich der positive Trend aber fort." Er geht davon aus, dass 2022 ähnlich viel in die Assetklasse Wohnen investiert wird wie 2021.

Wien: Flächenbezirke sind Neubau Hotspots

Es wird gebaut in Wien – im Jahr 2021 wurden allerdings mit 14.300 deutlich weniger Wohnungen fertiggestellt als prognostiziert, was zum Teil auf Bauverzögerungen zurückzuführen ist. Im Jahr 2022 sollen es rund 22.000 Wohneinheiten sein, danach flacht die Fertigstellungskurve wieder ab. Die Neubau Hotspots sind die Flächenbezirke im Nordosten sowie Südosten – auf diese entfielen im Jahr 2021 jeweils rund ein Drittel der fertiggestellten Wohnungen in Wien.

Die Projekte werden immer größer: im Jahr 2021 umfassten die Projekte durchschnittlich 92 Wohnungen, 2022 sind es bereits 117, 2023 voraussichtlich 118. Auch die Wohnungsgröße nimmt zu: hier ist eine Steigerung von durchschnittlich 73 Quadratmeter (2021) auf rund 78 Quadratmeter (2023) festzustellen. Eine

weitere Steigerung ist bei den Kaufpreisen festzustellen, diese liegen in Wien pro Quadratmeter bei durchschnittlich 4.945,00 Euro pro Quadratmeter (Flächenbezirke Nordost) bis 7.811,00 Euro pro Quadratmeter (Innere Bezirke).

Laut der Analyse und Prognose von CBRE ist das Mietwachstumspotenzial aufgrund der starken Neubautätigkeit gering und maximal inflationsgetrieben. In dezentralen Lagen geraten die Mieten in Wien bereits unter Druck.

Die größten Wohnprojekte, die 2021 in den Inneren Bezirken in Wien fertiggestellt wurden, waren das Triiiple mit mehr als 1.100 Wohneinheiten, Belview mit 250 Wohnungen und Bel&Main Turm A mit 209 Wohneinheiten. „Damit verfügt nun auch die Lage ‚Innere Bezirke‘ über großvolumige Wohneinheiten, die bisher eher in den Flächenbezirken zu finden waren“, so Holzheimer.

Graz wächst

Stabil waren die Fertigstellungen mit rund 2.400 Wohnungen in Graz im Jahr 2021. 2022 und 2023 sollen wesentlich mehr – ca. 4.300 bzw. 4.500 – Wohnungen gebaut werden. Das Rechtsverhältnis – Miete oder Eigentum - der Wohneinheiten in Graz hängt stark von der Lage ab. Die meisten Fertigstellungen waren auch 2021 in den Bezirken Gries, Lend und Eggenberg, und hier besonders auf den Reininghausgründen und in der Smart City Graz, festzustellen.

Auch in Graz – wie in Wien – werden die Projekte in Bezug auf die Zahl der Einheiten laufend größer. Steigend sind auch die Kaufpreise: durchschnittlich 4.077 Euro pro Quadratmeter kostet in Graz aktuell eine Eigentumswohnung, wobei der Quadratmeter in der Grünlage im Nordosten mit durchschnittlich 5.379,00 Euro pro Quadratmeter am meisten kostet. Die Mieten sind in Graz annähernd konstant geblieben.

Erstmals Analyse für Wohnungsmarkt Linz

Der Wohnungsmarkt Linz wird in sechs Teilmärkte unterteilt, von denen die Innenstadt und die Villenlage im Nordwesten die hochpreisigsten Lagen sind. Das größte Potenzial für Neuentwicklungen bieten die Außenbezirke, aber auch der Teilmarkt Hafen rund um die Sintstraße. Mit 1.300 neuen Wohnungen wurde 2021 in Linz der Höhepunkt der Fertigstellungen erreicht. Der Großteil der neuen Wohnungen entfiel auf die Außenbezirke sowie das dicht verbaute Gebiet nordöstlich der Innenstadt, wo auch der Bruckner Tower mit 355 Wohneinheiten entstand.

2022 und 2023 kommen nur wenige neue Wohneinheiten auf den Markt, was sich voraussichtlich ab 2024 mit dem Baustart der Kaserne Ebelsberg und dem damit größten Stadtentwicklungsgebiet ändern wird.

Der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen stieg deutlich in Linz, sodass dieser nun durchschnittlich bei 4.700,00 Euro pro Quadratmeter und damit deutlich über jenem in Graz liegt.