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Daten aus BIM-Modell sollen FM-Ausschreibungen vereinfachen

Der FM-Ausschreibungschecker soll 30 Prozent Kosten- und Zeitersparnis gegenüber der herkömmlichen Methodik bringen. Georg Stadlhofer, Geschäftsführer von Drees & Sommer Österreich im Interview über den neuen Digitalisierungsschritt.
Lisa Grüner
Daten aus BIM-Modell sollen FM-Ausschreibungen vereinfachen
© Michael Hetzmannseder

Herr Stadlhofer, Sie haben mit bimspot den ersten FM-Modellchecker entwickelt, warum?

In der Facility-Management-Branche wird schon lange darüber geredet, zu digitalisieren und BIM-Daten zu nutzen. Passiert ist aber nichts, also haben wir den ersten Schritt gesetzt. Damit Digitalisierung wirklichen Mehrwert bietet, braucht es durchgängige Prozesse, Datenstrukturen und offene Standards. Der Gebäudebetrieb, in dem circa 80% der Lebenszykluskosten anfallen, war von dieser Entwicklung bislang weitestgehend ausgenommen.

Welche Vorteile bringt der FM-Ausschreibungschecker?

Auf Knopfdruck können FM-Ausschreibungsunterlagen aus dem BIM Modell heraus bereitgestellt werden. Und zwar schneller und fundierter als je zuvor. 30 Prozent weniger Kosten- und Zeitaufwand und keine Fehler. 

Welche Voraussetzungen müssen vorhanden sein? 

Die vielen Informationen im digitalen BIM Modell liegen oft nicht dort, wo sie für das Facility Management verknüpft sein müssten. Die Folge: Die exportierte Raum- und Anlagendaten waren unvollständig und damit unbrauchbar. Daher haben wirgemeinsam mit der open-BIM-Plattform „bimspot“ ein neuartiges Online-Prüfinstrument geschaffen, mit dem BIM-Modelle auf ihre FM-Tauglichkeit geprüft werden können.

Warum wurden die BIM-Daten bisher noch nicht verwendet?

Die vielen Informationen im digitalen BIM Modell liegen oft nicht dort, wo sie für das Facility Management verknüpft sein müssten. Die Folge: Die exportierte FM-Ausschreibungsunterlage ist oft unvollständig und damit unbrauchbar. Um dem entgegenzuwirken, haben wir mit der open-BIM-Plattform „bimspot“ ein neuartiges Online-Prüfinstrument geschaffen, mit dem BIM-Modelle auf ihre FM-Tauglichkeit geprüft werden können. 

Mit Hilfe der Technologie von bimspot kann damit nun jeder Bauherr und jeder Facility Manager eine rasche, einfache und kostengünstige Prüfung seines BIM-Modells auf FM-Tauglichkeit durchführen.

Wird sich dadurch auch das Bewusstsein bei den Planern ändern?

Planern und Ausführenden ist häufig nicht bewusst, welche Informationen für Facility Manager im Betrieb besonders wichtig sind. Daher ist jede Initiative, die eine einfache Prüfung von BIM-Modellen und damit eine Standardisierung dieser Daten ermöglicht, ein Gewinn für die gesamte Branche. Für FM-Ausschreibungen werden schließlich nur neun Informationsinhalte - vier für die Raumdaten und fünf für baulichen und technischen Anlagendaten aus dem BIM Modell gebraucht.

Muss der Bauherrn oder der FM-Dienstleister mit dafür mit dem BIM-Modell arbeiten können?

Nein, muss er nicht. Aber er muss die für ihn relevanten Informationen herausziehen bekommen können um damit weiterzuarbeiten.

Welche Vorteile bietet das Arbeiten mit BIM für die FM-Branche noch?

 Neben der strukturierten Übergaben von Daten aus der Planung und Errichtung in den Betrieb können über lebenszyklusorientiers BIM-Datenmanagement in der Betriebsphase auch wieder Informationen für die Planung neuer Gebäude zurückfließen, um wirklich lebenszyklusorientiert planen zu können. Das ist ein großer Vorteil.

Wieviel kostet die Nutzung des Tools?

Mit 59 Euro monatlich kann jeder Bauherr die relevanten Informationen prüfen.