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Deloitte Unternehmensmonitor

Die Corona-Pandemie hat den österreichischen Unternehmen in den letzten Monaten einiges abverlangt. Entsprechend verhalten schätzen sie laut einer aktuellen Studie von Deloitte und SORA die Stimmung am Markt ein.
Amelie Miller
Karin Mair Deloitte
Karin Mair Deloitte
© Deloitte/feelimage

Im Rahmen des Deloitte Unternehmensmonitors wurden diesen Juli 614 Führungskräfte aus repräsentativ ausgewählten österreichischen Unternehmen ab 50 Mitarbeitern von SORA telefonisch befragt. Das Ergebnis der größten derartigen Umfrage Österreichs: Im eigenen Betrieb überwiegt trotz Krise ein grundsätzlicher Optimismus. Rund zwei Drittel der Befragten bewerten die Stimmung sowohl in der Unternehmensleitung als auch in der eigenen Belegschaft positiv.

Jenseits der Unternehmensgrenzen fällt die Einschätzung ambivalenter aus: Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass es ihren Kunden und ihrer Branche aktuell eher schlecht geht.

Reformbedarf: Altbekannte Forderungen werden laut

In puncto regulatorisches Umfeld belegt die Studie: Am wichtigsten sind den österreichischen Unternehmen jetzt Reformen, die ihre Wirkung direkt im Betrieb entfalten. Neun von zehn Befragten fordern eine Senkung der Lohnnebenkosten (95 %), eine steuerliche Entlastung nicht entnommener Gewinne (92 %) sowie Vereinfachungen bei Förderungen (90 %). Im Gegenzug zu diesen Erleichterungen würde die Mehrheit dafür auch andere Abgaben akzeptieren – allen voran im Energiebereich.

Die Krisenmonate haben Spuren hinterlassen. Im Vorjahr waren nur 24 % über die Umsatz- und Gewinnentwicklung besorgt, heuer sind es ganze 52 %. Dennoch sehen 57 % der generellen Entwicklung des eigenen Betriebes eher zuversichtlich entgegen. Hinsichtlich des internationalen Umfelds und der globalen Herausforderungen zeigen sich die Unternehmen dagegen sorgenvoll. Das meiste Kopfzerbrechen bereiten die sozialen Folgen der COVID-19-Krise (75 %) und die mittelfristige Konjunkturschwäche (70 %).

Langfristige Corona-Folgen: Mehr Flexibilität in Österreichs Arbeitswelt

Viele Folgen der Corona-Krise werden die österreichische Wirtschaft laut den Befragten noch länger begleiten. So hat die Pandemie langfristige Auswirkungen auf Arbeitsprozesse und die Unternehmenskultur: Home Office, Online-Meetings und mehr Selbstverantwortung werden auch in Zukunft bleiben. 74 % rechnen mit einer langfristigen Zunahme der Flexibilität in der Belegschaft hinsichtlich ihrer Arbeitsweisen und Aufgaben, 70 % erwarten auch flexiblere betriebliche Strukturen. Gesundheitsfördernde Maßnahmen rücken bei 69 % in den Fokus.

Die rasche Umstellung bestehender Arbeitsweisen hat überwiegend gut funktioniert – und wird laut unserer Befragung von vielen beibehalten. Die Unternehmen haben ihre Flexibilität und Resilienz in den letzten Monaten unter Beweis gestellt. Nun braucht es gezielte Initiativen seitens der Politik – zum Beispiel mit klaren, leicht umsetzbaren Regeln für das Home Office. So kann das Wirtschaften in diesem grundlegend veränderten Umfeld erleichtert werden, so Karin Mair, Partnerin bei Deloitte Österreich.