Normalerweise besuchen wir in der Rubrik „Zu Tisch mit …“ mit unserem Interviewpartner dessen Lieblingsrestaurant. Doch auch hier spuckt uns Corona sprichwörtlich in die Suppe. Deswegen habe ich die Rubrik kurzerhand in „Speck mit Ei …“ umbenannt und Peter Karl, Geschäftsführer der ERSTE Immobilien KAG zu uns ins Büro eingeladen. Für die Nicht-Wiener muss man hier kurz erklären, dass die Brötchen von Trześniewski ein institutioneller Begriff sind. Wegen der Unaussprechlichkeit des Namens findet man diese unter der Website SpeckmitEi.at. „Mein Lieblingsbrötchen ist das mit Pfefferoni“, verrät mir Karl. Mein Favorit ist Matjes mit Zwiebel. Damit wäre schon die Aufteilung der Brötchen besprochen.
Die EU-Taxonomie und damit den Einzug von Nachhaltigkeitsthemen in die Regulatorik sieht Karl sehr gelassen. „Wir beschäftigen uns schon über viereinhalb Jahre mit dem Thema und freuen uns, dass es mehr Schwung bekommt.“ Er sieht Nachhaltigkeit nicht als Hype, sondern als langfristige Managementaufgabe.
„Wenn wir das Vorhaben, 2050 in Europa CO2-neutral zu sein, schaffen wollen, muss sich der CO2-Ausstoß bis 2030 halbieren, damit sich das rein mathematisch überhaupt ausgeht.“
Dennoch sind viele Branchenkollegen ob der Offenlegungsverordnung verunsichert.
„Vieles ist noch viel zu unklar mit der EU-Taxonomie. Wie immer wird die Wahrheit in der Mitte liegen und aus der Erfahrung gesehen, kann ich sagen, je früher ich Nachhaltigkeitsthemen berücksichtige, umso besser.“ Er sieht die Offenlegungskriterien nur als einen Vorboten für viele Regulatorien. „Als Immobilieninvestor muss man da den Nachhaltigkeitsansatz ohnehin weiter denken.“
Sämtliche Gedanken zu Trześniewski-Brötchen lesen Sie in der Frühjahrsausgabe des ImmoFokus - ab sofort auch digital.