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Der frühe Vogel fängt den Wurm

Im Blätterwald rauscht es gewaltig. Eine Erfolgsmeldung über Fin- und HealthTech-Unternehmen jagt die andere. Fin- und HealthTech-Start-ups sind im Moment in aller Munde. Nun nimmt die PropTech-Welle langsam Fahrt auf.
Michael Neubauer

Im Blätterwald rauscht es gewaltig. Eine Erfolgsmeldung über Fin- und HealthTech-Unternehmen jagt die andere. Fin- und HealthTech-Start-ups sind im Moment in aller Munde. Nun nimmt die PropTech-Welle langsam Fahrt auf. Obwohl ertragreiche Geschäftsmodelle bislang Mangelware sind, stecken Investoren erhebliche Mittel in diese Start-ups. 2015 waren es weltweit 1,7 Milliarden Dollar, die investiert wurden - jeder zweite Dollar davon in den USA, jeder vierte in China. In Europa waren es hingegen nur 4 Prozent - wobei sich die Investitionen mit drei Viertel des Volumens auf Großbritannien konzentrierte. Investoren lieben PropTechs. Auch wenn die PropTech-Szene zurzeit von einem disruptiven Einfluss auf die Immobilienbranche noch ein gehöriges Stück entfernt ist, PropTechs werden in nächster Zukunft mit ihren digitalen und innovativen Geschäftsmodellen die Immobilienwirtschaft verändern. Im Endeffekt umfasst PropTech alles rund um das Thema Immobilien-, Darlehens- und Hypotheken-Management, Genossenschaftsverwaltung, Mieter- und Vermieter-Kommunikation, von der Suche über die Beratung und Vermittlung bis hin zur Projektsteuerung und Organisation, den Einsatz von Dronen, Virtual Reality Anwendungen und Smart Building Technologien. Letztlich sind auch alle Anlageklassen, egal ob Büro-, Einzelhandel- oder Wohnimmobilien betroffen. Allein in Deutschland erblickten in diesem Jahr 50 Neugründungen wie zum Beispiel Zinsland, talocasa, Asset Profiler oder Immomio, das Licht der Welt, so die im Juni in Berlin gegründete „German PropTech Initiaitive“ (GPTI). Auf den Punkt gebracht: Da liegt viel Geld auf der Straße, um das sich immer mehr Startups mit den etablierten Unternehmen balgen werden. Ob heimische Startups mitspielen werden, steht in den Sternen. Die Zahl der Informatik-Studienplätze an der TU Wien wurde für das kommende Studienjahr von 1.000 auf 600 reduziert. Gleichzeitig will die Regierung Informatiker auf die Liste der Mangelberufe setzen, um die Beschäftigung ausländischer Programmierer aus Drittstaaten zu erleichtern. Fein, dass die Regierung noch kurz vor dem Sommer ein knapp 200 Millionen Euro schweres Startup-Paket geschnürt hat. Die Gründer werden wohl auf Informatiker verzichten müssen. Keine guten Aussichten für PropTech Start-ups aus der Alpenrepublik. … Das nennt man Weitblick.