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Der schiefe Turm von San Francisco

Der 2009 fertiggestellte Millennium Tower in San Francisco ist mit fast 200 Metern der höchste Wohnbau der Metropole. Satellitenbilder der Europäischen Raumfahrtagentur ESA zeigen, dass der Millennium Tower in San Francisco jedes Jahr um mehrere Zentimeter sinkt und sich zur Seite neigt.
Angelika Fleischl

Der 2009 fertiggestellte Millennium Tower in San Francisco ist mit fast 200 Metern der höchste Wohnbau der Metropole. Satellitenbilder der Europäischen Raumfahrtagentur ESA zeigen, dass der Millennium Tower in San Francisco jedes Jahr um mehrere Zentimeter sinkt – laut Gutachter insgesamt schon mehr als 40 Zentimeter – und sich zur Seite neigt. Am Fuß des Gebäudes mehr als fünf Zentimeter, an der Spitze sollen es bereits über 40 Zentimeter sein. In einer ESA-Mitteilung heißt es, dass die Stützstäbe unterhalb des Baus vermutlich nicht fest auf dem Fundament ruhen. In den 58 Stockwerken des Hochhauses sind Luxus-Apartments untergebracht. Die Käufer der mehr als 400 Wohnungen hatten mehrere Millionen Dollar für gezahlt. In einer Sammelklage gegen den Eigentümer wollen die Wohnungsbesitzer nun 500 Millionen Dollar (472,2 Millionen Euro) Schadensersatz fordern. Die Rede ist von Rissen im Gebäude und eintretendem Wasser. Die Schäden könnten durch Erdbeben, mit denen die Metropole immer wieder zu kämpfen hat, noch verschlimmert werden. Die Bauherren Millennium Partners weisen die Schuld von sich und behaupten, dass Absinken sei die Schuld der Behörde Transbay Joint Powers Authority. Diese habe durch den Bau eines neuen Zug- und Busbahnhofes neben dem Tower dazu beigetragen, dass der Wolkenkratzer in Mitleidenschaft gezogen worden ist.