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Der Schreibtisch von ... Wolfgang Kaufmann

Endlich einmal ein wirklich großes Büro. Neben dem Schreibtisch von Wolfgang Kaufmann findet auch noch ein großer Besprechungstisch Platz.
Michael Neubauer

Endlich. Endlich einmal ein wirklich großes Büro. Neben dem Schreibtisch findet auch noch ein großer Besprechungstisch Platz.

Dass das Büro so groß ausgefallen ist, ist gute Planung, denn sein Bewohner verbringt richtig viel Zeit in diesem Büro. Betritt ein Besucher das Büro von Wolfgang Kaufmann, weiß jeder sofort, ob der Chef im Haus ist. Dann nämlich hängt der Duft einer Partagas No. 4. im Raum. Heute kein Duft – also ist der Professor auswärts. Andere würden ihn als Workaholic bezeichnen. Kaufmann aber wiegelt ab: „Mein Beruf ist mein Hobby. Man nimmt es mir vielleicht nicht ab, aber ich habe nie wegen des Geldes gearbeitet.“

Was auffällt: Kaum eine Wand im Büro, die nicht von einem Bild geschmückt ist. „Die Kunstwerke müssen mir gefallen. Sie sind weder Spekulationsobjekte noch eine Geldanlage. Die Künstler und Stile sind daher auch breit gestreut: Christian Ludwig Attersee, Hermann Nitsch, Gunter Damisch oder Maria Moser. Kunst schmeichelt meinem Auge.“ Nach wie vor ist der 70-Jährige täglich im Büro anzutreffen. Vielleicht ein wenig später als noch vor einigen Jahren: Kaufmann ist kein Langschläfer: „Mit vier Stunden kommt mein Körper nicht aus, der braucht mittlerweile mehr. Das würde ich gerne verdoppeln. Meistens gebe ich es ihm. Ich muss auch fairerweise sagen, ich beginne um halb neun bis neun – nicht mehr wie früher zwischen 7 und 8 Uhr.“ Weit hat er es von seiner Wohnung ins Büro nicht. „Die ist praktischerweise im selben Haus unter dem Dach.“ Ans Aufhören denkt Kaufmann nicht – ein wenig kürzer treten sollte aber möglich sein: „Mein Lebensziel, mein Hobby und meine Freizeitgestaltung ist Architektur – die dritte Dimension, wenn man will. Solange ich noch die Sehkraft und den Hausverstand habe, möchte ich weiterarbeiten. Ein schönes Projekt jedes Jahr.“