Die USA haben einen neuen Präsidenten – gut. Er ist nicht der, den man erwartet hat – auch gut. Oder vielmehr „die“. Es ist ja nicht das erste Mal, dass sich die Amis „verwählt“ haben. Wir haben die Bush-Jahre auch überlebt; die Erde dreht sich noch. Gut, sie ist jetzt um ein paar Hunderttausend Seelen leichter, die die unsinnigen und unseligen Kriege, die der „Decider“ im Namen der Freiheit vom Zaun gebrochen hat, gekostet haben, aber wie gesagt, wir sind noch da.
Jetzt wird‘s interessant, wie der neue orange Häuptling der Amerikaner weiter verfahren wird. Die ersten Aktionen, die er gesetzt hat, sind, na sagen wir, mau. Manche sagen: beängstigend, aber wir wollen ja neutral bleiben. Noch hat er keinen neuen Krieg vom Zaun gebrochen, auch wenn er das ohnehin bis an die Zähne bewaffnete US-Militär weiter aufrüsten will.
Was das alles die Immobilienbranche angeht? Naja, der Mann ist Immobilieninvestor, wenn auch oftmals gescheitert – aber er ist Teil der US-Immobilienbranche. Also jetzt nicht mehr direkt, denn angeblich hat er ja die operative Leitung seiner Geschäfte an die feschen Söhne übertragen. Diese Geschäfte sind in erster Linie Beteiligungen, denn seit einer seiner Mega-Pleiten betreibt der „Máximo Líder“ (Copyright: Fidel Castro sel.) nackertes Branding. Er verkauft also seinen Namen, der dann auf Gebäude gepappt wird, bekommt dafür einen Batzen Cash und ist am Erfolg des Unternehmens – meist Hotels, aber auch Golfplätze – beteiligt.
Die Frage ist jetzt, ob da bald allerhand in den USA wohlfeil zu erstehen sein wird, wenn der Mann weiter so herumfuhrwerkt. Denn, ehrlich gesagt, so sehr der Autor dieser Zeilen Florida liebt – aber weder er noch seine ihm Angetraute noch irgendjemand, den er kennt, verspürt gesteigerte Lust, im Trump International Beach Resort am sonst wunderschönen Strand von Sunny Isles nächst Miami zu nächtigen. Oder in sonst einer Luxusabsteige, auf der der Name des Herrn mit der abenteuerlichen Frisur prangt. Obwohl die Herberge, Teil von Trump Grande Ocean Resort and Residences, eigentlich von den Gebrüdern Dezer entwickelt wurde – und die können nun wirklich nichts dafür.
Die nächste These ist nichts für Zartbesaitete und Moralisten, denn sie ist knallharte Spekulation. Und sie hat mit Krieg zu tun. Sie geht so: Die Amis bombardieren offenbar für ihr Leben gern im Nahen und Mittleren Osten. Und, das muss auch einmal gesagt werden, ein großer Teil der Flüchtlingswelle, die 2015 Europa überschwemmt hat, geht auf ihre Kosten. Der so genannte „Arabische Frühling“ war in Wahrheit ein Alptraum, auch wenn er grausame Diktatoren weggefegt hat, denn er brachte nichts außer Instabilität, Krieg und Verzweiflung. Sogar Tunesien, das einzige Land, wo die Revolution zu funktionieren schien, steht auf der Kippe.
Wenn der „Neue“ im Weißen Haus also nun ebenfalls auf den Geschmack kommen und ein paar Bomberl zuviel haben sollte, könnte das den nächsten großen Run auf die Festung Europa auslösen. Was zwingend dazu führen wird, dass auch in Österreich Wohnimmobilien am unteren und untersten Ende der Angebotspalette unweigerlich preislich nach Norden ziehen werden. Wer nun also auf den Unberechenbaren setzen will, könnte sich mit günstigen Immos eindecken, sobald es in Syrien und Umgebung wieder losgeht. Denn dann wird die Nachfrage schlagartig steigen. Allen anderen bleibt Bangen und Hoffen – auf Gott, den großen Manitu oder wie immer der, der da oben auf uns aufpasst, heißt. Ganz im Sinne eines Republikaners, der kürzlich im US-Fernsehen erklärte, warum die orange Präsidentschaft vorzeitig enden könnte: „Na ja, wissen Sie, er ist schon 70, übergewichtig und macht wenig Bewegung...“