Im Vorjahr standen bei weltweit agierenden Immobilienanlegern erstmals Logistikgebäude ganz oben auf der „Nachfrageliste”. Laut einer Anfang des Jahres von Umfrage von CBRE veröffentlichen Studie planen Immobilieninvestoren gesteigerte Aktivitäten in der EMEA-Region, also in Europa, dem Nahen Osten sowie in Afrika. Und worauf spitzen die Anleger besonders? Auf Logistik und Industrie. Diese Assetklassen seien am meisten nachgefragt und überholten erstmals den langjährigen Spitzenreiter Büroimmobilien. Dieser Run auf Logistik- und Industrieimmobilien hinterlässt Spuren. Zumindest In Österreich. Im ersten Halbjahr 2018 gaben die die Renditen deutlich nach. Die Spitzenposition musste mit einem Minus von 56 Prozent, bezogen auf das Investitionsvolumen, abgegeben werden. Wie zu erwarten feierte die Assetklasse Office kein Comeback.
War das Rekordjahr 2017 von großvolumigen Transaktionen bei Büroimmobilien geprägt, wurde im ersten Halbjahr 2018 nur mehr eine Bürotransaktion mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro registriert. Kein Wunder: Der Markt ist leergekauft. Rund 70% der in den Jahren 2016 bis 2018 fertiggestellten Büroflächen in Wien - Eigenentwicklungen nicht eingerechnet - wurden bereits im Rahmen von Forward Deals an Investoren verkauft. Neuflächenproduktion? Fehlanzeige. Kein Wunder. Einige Objekte, die verkauft werden sollen, müssen erste mit Mietern gefüllt werden. Das kann bei dem einen oder anderen Standort durchaus noch dauern.
Daher setzen die Investoren zunehmend auf andere Assetklassen – vor allem Retail und Wohnen. Internationale Investoren, vor allem aus Deutschland, haben im ersten Halbjahr 2018 in Österreich verstärkt in Wohnimmobilien investiert, wobei weniger als in den vergangenen Jahren in Sonderwohnformen, sondern vermehrt in klassische Wohnprojekte in Form von Forward Deals investiert wurde. Auch wenn dort nur magere 3,2 Prozent Rendite winken.
Bin gespannt, welche Assetklasse als nächstes ins Visier kommt. Vielleicht “Betreutes Wohnen”?
Trotz allem: „Die Zeichen stehen auf Rekordjahr, die Investoren sind investitionsfreudig.“ Allein es fehlt an Objekten.