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Deutliche Preiskorrektur bei deutschen Wohnimmobilien: Nettoankaufsfaktoren bei 25-Punkte-Marke

Columbia Threadneedle Real Estate Partners sieht Einstiegschancen bei Wohnen: Bodenbildung bei den Preisen wahrscheinlich, Einbruch bei Neubau und Projektentwicklungen werde Preise wieder treiben
Patrick Baldia
Gauggel
Gauggel
© Christoph Vohler Munich Germany: „Die sinkenden Angebotspreise zeigen sich auch bei den Transaktionen am Markt, hier sehen wir Preiskorrekturen zwischen acht und 20 Prozent. Das ist zwar deutlich, liegt aber noch unter der Preisbereinigung im Bereich Ge

Preiskorrektur bei den deutschen Wohnimmobilien: Columbia Threadneedle Real Estate Partners (Columbia Threadneedle REP), europäischer Immobilienspezialist für Property Investment und Asset Management, sieht einen deutlichen Rückgang der Angebotspreise für Wohnimmobilien im Markt. Lag der durchschnittliche Nettoankaufsfaktor der von Columbia Threadneedle REP geprüften Angebote für deutsche Wohnimmobilien im Juni 2022 noch bei durchschnittlich 29,2, fielen die angefragten Preise bis zum Juni 2023 um 4 Punkte auf durchschnittlich 25,2. Das ist der niedrigste Wert seit 2019. Der mit über 31 bisher höchste Faktor stammt von Anfang 2022. 

Auch wenn der Trend bei den Angebotspreisen erkennbar rückläufig ist, klaffen die Preiserwartungen bei den einzelnen Objekten deutlich auseinander. Parallel zum Rückgang der Angebotspreise sank auch das angebotene Volumen weiter, von insgesamt 13,15 Milliarden Euro (Januar bis Juni 2022) auf 7,65 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum 2023.

Grundlage der Auswertung ist die unternehmenseigene Datenbank, in der Columbia Threadneedle REP seit 2010 alle eingehenden Angebote im Segment Wohnen erfasst. Im Schnitt der Jahre 2021 und 2022 prüfte Columbia Threadneedle REP pro Monat rund 180 Angebote allein im Segment Wohnen mit einem durchschnittlichen Angebotsvolumen von rund 24,8 Milliarden Euro pro Jahr. 

„Die sinkenden Angebotspreise zeigen sich auch bei den Transaktionen am Markt, hier sehen wir Preiskorrekturen zwischen acht und 20 Prozent. Das ist zwar deutlich, liegt aber noch unter der Preisbereinigung im Bereich Gewerbeimmobilien“, sagt Robert Gauggel, Director Institutional Clients und Member of the Executive Board Germany bei Columbia Threadneedle REP und Experte für den Bereich Wohnimmobilien. Dass die Preise weiter sinken, hält Gauggel jedoch für unwahrscheinlich: „Wir glauben, dass der Markt bei Wohnimmobilien ein Preisplateau erreicht hat. Zwar bleiben Zinsen und Baukosten weiter hoch. Gleichzeitig kann der Einbruch bei Neubauprojekten und der steigende Nachfragedruck durch Mieter zu weiter steigenden Mieten führen, was die Preise stabilisieren und den Einstieg besonders für langfristig orientierte Investoren wieder interessanter machen würde.“  

„Das Segment Wohnen bleibt ein wertstabiles Investment mit zuverlässigem Cashflow für Investoren. Unter den aktuellen Marktbedingungen ist es jedoch noch wichtiger, auf die Lage, das Mietniveau und die Bauqualität einer Immobilie zu schauen“, so Gauggel. Der Immobilienspezialist hat in den letzten Jahren vermehrt in Projektentwicklungen investiert, der Fokus liegt aber weiterhin auch auf Bestandsimmobilien.