Der deutsche Immobilienverband GdW macht keine Besserung auf dem krisengeplagten Wohnungsmarkt aus. Die Kosten für den Wohnungsbau in Deutschland verharrten auf einem hohen Niveau, zugleich wachse aber die Bevölkerung, was vor allem den Wohnungsmangel in den Metropolen weiter verschärfe, teilte der Verband, der rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche sowie landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen vertritt, am Montag in Berlin mit.
Auch seien die Rahmenbedingungen nicht geeignet, um mehr zu bauen oder zu modernisieren. Der Verband machte dafür vor allem die höheren Zinsen verantwortlich und forderte staatliche Hilfen, um für mehr Impulse auf dem Markt zu sorgen.
Die Wohnungsfertigstellungen der GdW-Unternehmen gingen im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf nur noch 28.000 zurück. Der Verband verwies zudem auf eine Umfrage aus dem Juni. Demnach dürften 2024 rund 6.000 und damit 20 Prozent der ursprünglich geplanten Wohneinheiten nicht realisiert werden. 2025 dürfte der Anteil der Stornierungen gemessen an den ursprünglichen Planungen auf über 12.000 Wohnungen oder 40 Prozent steigen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich der Umfrage zufolge bei Modernisierungen. 2024 dürften von ursprünglich geplanten 110.000 Fällen nur 68 Prozent vollständig umgesetzt werden. "Weitere knapp 21.000 Wohnungen oder 19 Prozent können zwar angegangen, die Maßnahmentiefe muss aber deutlich reduziert werden. 14.000 Wohnungen oder 13 Prozent, deren Modernisierung für 2024 geplant war, werden zurückgestellt und erstmal gar nicht modernisiert." 2025 werde sich die Lage wohl noch verschärfen. "Von rund 102.000 geplanten Modernisierungen können nur 63 Prozent vollständig realisiert werden. 20 Prozent finden in vermindertem Umfang statt, 16 Prozent werden vorerst storniert."
GdW-Präsident Axel Gedaschko sagte, die Baukosten seien weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Gleichzeitig habe sich bei den Baubedingungen viel zu wenig getan, um bezahlbares Wohnen zu fördern. "So werden wir die Neubau- und die Klimaziele nie und nimmer erreichen." Die deutsche Regierung strebt eigentlich an, dass 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden. 2023 waren es aber nur gut 294.000 Wohnungen. (apa)