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Deutschland baut Förderung bei Bauen und Wohnen aus

Budget dafür heuer auf 10 Mrd. Euro verdoppelt - Anträge für klimafreundliche Heizungen ab 27. Februar - Milliarden durch Verkauf von DHL-Anteilen
Patrick Baldia
Nachhaltig wohnen
Nachhaltig wohnen
© AdobeStock | Im deutschen Bundeshaushalt 2024 sind rund 10 Mrd. Euro für die Schaffung von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum vorgesehen

Die staatliche deutsche Förderbank KfW will die Menschen stärker bei der Schaffung von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum unterstützen. Im Bundeshaushalt 2024 seien dafür mehr als 10 Mrd. Euro vorgesehen, teilte das Institut am Mittwoch mit. Dies wären um rund 5 Milliarden mehr, als im vergangenen Jahr ausgegeben wurden. "Die Schaffung von nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum ist einer unserer Schwerpunkte in 2024", sagte Vorstandschef Stefan Wintels.

Konkret geht es um die neue Förderung für den Neubau von bezahlbarem Wohnraum für Menschen, die nicht vom sozialen Wohnungsbau profitieren. Die deutsche Regierung hat Wintels zufolge dafür jeweils eine Milliarde Euro heuer und im kommenden Jahr zur Verfügung gestellt. Details der Förderung würden derzeit erarbeitet.

Für die Förderung klimafreundlicher Heizungen hat der Bund 6 Mrd. Euro bereitgestellt. Interessenten können sich auf dem Portal "Meine KfW" dafür registrieren lassen und ab dem 27. Februar einen Antrag stellen. Zudem sollen Familien mit dem Programm "Jung kauft Alt" der Erwerb bestehender Immobilien ermöglicht werden.

Nach dem Ausnahmejahr 2022 verringerte sich das Fördervolumen der KfW-Bankengruppe im vergangenen Jahr. Das Neugeschäftsvolumen lag bei 111,3 Mrd. Euro - nach 166,9 Mrd. Euro im Jahr zuvor. "2023 war ein Jahr der Normalisierung und Fokussierung", sagte Wintels.

2022 hatten vor allem die Milliarden, die der deutsch Bund zur Sicherung der Energieversorgung sowie zur Entlastung von Haushalten und Unternehmen nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine beschloss, das Fördervolumen in die Höhe schießen lassen. Zudem liefen im vergangenen Jahr Sonderfinanzierungen zur Abfederung der Pandemie aus.

Nach dem Stopp einzelner Programme nach dem Karlsruher Haushaltsurteil erwartet die KfW bald die formalen Entscheidungen der Ministerien. Wie viel Geld für welche Förderprogramme bereitgestellt würde, entschieden die Ministerien, sagte Katharina Herrmann, im KfW-Vorstand zuständig für die Inlandsförderung.

Das Institut, das zu 80 Prozent dem Bund und zu 20 Prozent den Bundesländern gehört, versorgt im traditionellen Fördergeschäft Mittelständler, Hausbauer und Studierende mit zinsgünstigen Krediten. Hinzu kommen Export- und Projektfinanzierung, die Förderung von Entwicklungs- und Schwellenländern und die Tochter KfW Capital für Investments in Start-ups.

Die KfW hält zudem Beteiligungen des Bundes an Unternehmen wie der Deutschen Telekom oder DHL (vormals Deutsche Post). Die Förderbank verkaufte am späten Dienstagabend 50 Millionen DHL-Aktien um je 43,45 Euro. Dem deutschen Staat flossen brutto damit fast 2,2 Mrd. Euro zu. Die Regierung braucht angesichts der Haushaltsdebatte und des sanierungsbedürftigen deutschen Schienennetzes Geld. (apa)