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Deutschland dämpft Strompreis mit Milliarden-Subvention

Insider: Zuschuss von fast 13 Milliarden Euro - Verdreifachung von Netzentgelten drohte - Netzbetreiber wollen Gebühren in Kürze veröffentlichen
Amelie Miller
Strompreise
Strompreise
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Im Kampf gegen rasant steigende Energiepreise dämpft Deutschland nach Angaben aus Regierungs- und Branchenkreisen mit Milliarden-Hilfe die Stromtarife. Knapp 13 Mrd. Euro würden zugeschossen, um die Gebühren von Haushalten und Industrie für die Nutzung der Übertragungsnetze auf aktuellem Niveau zu stabilisieren, sagten mit den Planungen Vertraute am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Eigentlich hätten sich die Entgelte für 2023 wegen der Energiekrise auf um die zehn Cent von etwa drei Cent pro Kilowattstunde mehr als verdreifachen müssen, sagten die Insider. Für Haushaltskunden machen diese Kosten etwas unter zehn Prozent des Strompreises aus. Bei Industriekunden etwa aus der Chemie- oder Stahlbranche sind es bis zu einem Drittel. Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte sich zunächst nicht.

Hintergrund der gestiegenen Kosten sind die großen Ungleichgewichte im europäischen Stromnetz etwa wegen des Ausfalls vieler französischer Atomkraftwerke. Daher verursacht die Stabilisierung des Netzes deutlich höhere Kosten als in der Vergangenheit. Die vier Übertragungsnetz-Betreiber Amprion, Tennet, 50hertz und TransnetBW wollen die Höhe der Entgelte in Kürze bekanntgeben.

Neben den ohnehin stark gestiegenen Basis-Strompreisen zeichneten sich zuletzt rasant steigende Netznutzungskosten ab. Diese setzen sich zum einen aus denen für die großen Übertragungsleitungen und den kleineren Verteilnetzen zusammen. Diese werden auf den Strompreis aufgeschlagen. Bei den Übertragungsnetzen waren es zuletzt insgesamt gut fünf Milliarden Euro die sich auf rund 18 Milliarden erhöht hätten. Dies wird durch den Zuschuss von knapp 13 Milliarden Euro verhindert.

Im Schatten der Gaspreis-Entwicklung waren auch die Strompreise kräftig gestiegen, was große Verbraucher wie die Stahl- oder Aluminiumindustrie hart trifft. In ihrem dritten Entlastungspaket Anfang September hatte die Regierung daher bereits angekündigt: "Um die Haushalte bei den Strompreisen zu entlasten, wird eine Strompreisbremse eingeführt und der Anstieg der Netzentgelte gedämpft."

Unklar blieb zunächst, woher das Geld genommen wird. In Regierungskreisen war mehrfach auf das Konto zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG-Konto) verwiesen worden. Dort liegen rund 18 Mrd. Euro, die derzeit für Subventionen der Wind- oder Solarenergie nicht benötigt werden. Wegen der hohen Strompreise rechnen sich Bau und Betrieb derzeit auch ohne Zuschüsse. (apa)