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Deutschland: Immer mehr PropTechs in Schwierigkeiten

Im Vergleich zu 2022 sind bereits im ersten Halbjahr 2023 über 55 Prozent mehr Proptechs durch Insolvenz oder Liquidation in wirtschaftlicher Schieflage.
Michael Neubauer
PropTech
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Der Anteil der deutschen PropTech Start-ups, die zwischen 2013 und 2023 gegründet wurden und sich zum Stichtag in einem Insolvenzverfahren oder in Liquidation befinden – sprich als „Schwebend“ markiert werden – liegt bei 72 bzw. 7,9 Prozent gemessen am Anteil aller bekannten PropTech Start-ups, wie der Halbjahresmarktbericht des Branchennetzwerks Blackprint zeigt.

Davon erhielt der Großteil allein im 1. Halbjahr 2023 diesen Status (28 PropTech Start-ups bzw. 38,9 Prozent von Gesamt. Die Marktsituation für PropTechs ist deutlich schlechter, denn dies bedeutet allein zum Halbjahr 2023 bereits ein 55,6 prozentiges Negativwachstum gegenüber 2022, als insgesamt 18 PropTechs in wirtschaftliche Schieflage gerieten. 2021 waren es nur 10.

Die Zahl der als „passiv“ gekennzeichneten PropTech Start-ups, im Sinne des Marktabgangs durch Löschung, beläuft sich auf 35. Das entspricht 3,8 Prozent im Vergleich zur Gesamtzahl bekannter PropTech Start-ups in Deutschland. Von diesen 35 sind 7 (= 20,0%) in 2021 gelöscht worden. In 2022 sind 13 PropTech Start-ups vom Markt abgegangen (37,1%). In 2023 sind bereits zum Halbjahr 7 Unternehmen passiv gemeldet worden, so dass prognostisch 2023 vermutlich das negative Spitzenreiterjahr bzgl. Marktabgängen wird.

Zur Stichtagsbetrachtung vom 30.06.2023 sind von den mit Hauptsitz Deutschland insgesamt 803 wirtschaftsaktiven PropTech Start-ups 70 Unternehmen seit dem 01.01.2023 neu gegründet und demnach in dieser Auflistung neu angeführt. Die Analyse der Neugründungsquote zeigt, dass diese mit 8,7 Prozent bereits fast das Gesamtjahresniveau des vorigen Jahres (9,3 Prozent) erreicht hat. Die absolute Zahl an Neugründungen ist mit 70 – nur in der ersten Jahreshälfte 2023 – vergleichbar hoch mit der Anzahl der Neugründungen im gesamten Vorjahr 2022 (73). Es darf also prognostisch angenommen werden, dass sich auch zum Jahresende 2023 weiterhin ein deutliches Wachstum – und eben keine Stagnation des PropTech-Wachstums abzeichnen wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Gesamtanzahl der Neugründungsquote zum Jahresende 2023 den steigenden Bedarf bzw. die steigende Nachfrage2 nach PropTech Lösungen widerspiegeln.