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Deutschland: Immobilien-Crowdinvestments gehen 2020 um ein Fünftel zurück

2019 verzeichneten die deutschen Plattformen noch einen Anstieg von 46 Prozent beim Investmentvolumen.
Patrick Baldia
LEODOLTER, Tobias
LEODOLTER, Tobias
© Rendity

Nach etlichen von starkem Wachstum geprägten Jahren hat der deutsche Markt für Immobilien-Crowdinvesting im Vorjahr einen Dämpfer erfahren. Laut dem „Crowdinvest Marktreport 2020“ des  Datenbankanbieters crowdinvest.de ging das Investmentvolumen gegenüber 2019 um 18,9 Prozent auf 254,9 Millionen Euro zurück. Den stärksten Rückgang verzeichneten Crowdinvesting-Anleihen mit einem Minus von 26,5 Prozent auf 91,5 Millionen Euro, gefolgt von Krediten und Bankdarlehen mit -21,4 Prozent auf 87,5 Millionen Euro sowie Nachrangdarlehen mit -5,8 Prozent auf 73,9 Millionen Euro.

Ist den Deutschen bedingt durch COVID-19 etwa die Lust am Immobilien-Crowdinvesting vergangen? Tobias Leodolter, Co-Gründer und CIO Rendity, sieht neben Pandemie-Effekten und dem starken Marktwachstum der letzten Jahre einen weiteren Grund hinter den doch recht deutlichen Rückgang des Investmentvolumens: Gewisse Konsolidierungseffekte. „Man darf nicht vergessen, dass der österreichische Crowdinvesting-Markt von der Entwicklung her, sicher um einige Jahre hinter Deutschland liegt“, so Leodolter. Die deutschen Plattformen sieht er jedenfalls wieder so weit gefestigt, um das Rennen mit den Mezzaninkapital-Markt aufzunehmen. 

Dass das Investmentvolumen von Immobilien-Crowdinvestments auch im Vorjahr gewachsen ist – konkret um rund 17 Prozent auf 62 Millionen Euro – hat für Leodolter neben Aufholeffekten auch mit dem etwas anderen Zugang der Marktteilnehmer zu tun. „Während der deutsche Crowdinvesting-Markt seit jeher stark Venture Capital-lastig war und anorganisch gewachsen ist, sind die österreichischen Plattformen aus den eigenen Umsätzen gewachsen.“ Nachsatz des Rendity-CIOs: „Das hilft in Krisenzeiten.“