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Die elften GBB Awards: Madaster und Vasko + Partner ausgezeichnet

Vergeben wurden die GBB Awards im Rahmen der 13. GBB Green & Blue Building Conference am 8. November im Gartenpalais Liechtenstein.
Amelie Miller
GBB
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© Oskar Steimel

Die hochkarätige Jury unter der Leitung von Karin Fuhrmann – TPA Steuerberatung – bestand aus Anna-Vera Deinhammer und Peter Engert (ÖGNI), Marc Guido Höhne (Delta), Caroline Mocker (VIG Asset Management) und Christian Polzer (FH-Campus Wien). Sie hat die Einreichungen nach Innovationskraft, gesellschaftlichem und sozialem Engagement sowie ökologischem Wirkungsgrad bewertet.

Traditionell werden bei den GBB Awards keine Statuetten oder Pokale verliehen, sondern die Gewinner bekommen einen Bonsai Baum, der extra für diesen Zweck vom Bonsaimuseum in Seeboden gepflanzt wird.

Die Preisträger des GBB Awards 2022

Preisträger in der Kategorie „Projekte“ ist Vasko + Partner für den „Bildungscampus Deutschordenstraße 1140 Wien“ nach Plänen von Shibukawa Eder Architects. Erdwärme mit Fußbodenheizung und Bauteilaktivierung – trotz abgehängter Decke sorgen für eine nahezu fossilfreie Beheizung. Zum Heizen wird Geothermie als Wärmequelle für die Wärmepumpen genutzt. Im Sommer dient das Erdreich als Wärmesenke für die Gebäudeentwärmung. 

Die Jury war von der soziokulturellen Qualität besonders beeindruckt: Die Unterrichtsräume und andere Aufenthaltsbereiche sind akustisch so gestaltet, dass die Integration von hörbeeinträchtigten Kindern und jenen mit Deutsch als Zweitsprache bestmöglich stattfinden kann.

In der Kategorie „Produkte / Services“ hat Madaster den Award für sich entschieden. Auf der Madaster-Plattform werden Rohdaten der verbauten Produkte & Materialien über den gesamten Life- Cycle eines Gebäudes aufgenommen, dokumentiert und durch externe Datenbanken angereichert. Diese Daten werden in einem digitalen Gebäuderessourcenpass abgebildet - der finanzielle & zirkuläre Bewertungen, die Berechnung des "embodied carbon" ermöglicht und so die Verwaltung und Verwertung von Bauteilen/ Materialien unterstützt.

Überzeugend für die Jury war die Tatsache, dass dies die Grundlage einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in der Bau- und Immobilienbranche ist.

Weiters wurden die Top-Einreicher in beiden Kategorien ausgezeichnet:

Rehau Window Solutions

Auch hier geht es um Kreislaufwirtschaft, und zwar bei Kunststofffenstern. 40 Prozent der Rehau Profile bestehen aus Recyclingmaterial. Der Rezyklatanteil liegt bei bis zu 75 Prozent und wird weiter steigen. Das spart 97.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr. PVC kann sieben Mal wiederverwendet werden. Das EcoPuls Fenster bildet also gleich die Rohstoffquelle für die Fenster von morgen.

Hydro Circal von Wicona

Hydro Circal beinhaltet aktuell mindestens 75 Prozent an Aluminium, das bereits in Anwendung war. Damit sind dies Aluminiumprofile mit dem höchsten Anteil an "post consumer scrap" am Markt. Durch die Umstellung des gesamten Lagersortiments des Baumaterialsystems auf Hydro Circal konnten bereits in der Umstellungsphase im Jahr 2021 in Österreich 8776 Tonnen C02 gegenüber Material aus Neuproduktion eingespart werden. Auch hier hat der Kreislaufwirtschaftsaspekt die Jury überzeugt.

KIUBO – Starhemberggasse in Graz

Seit Oktober 2021 steht das erste Kiubo-Gebäude in der Grazer Starhemberggasse. Ziel von Kiubo ist es, die Modularität erstmals mit einer vollständigen Flexibilität zu kombinieren und ein Angebot für eine zunehmend individualisierte, flexible und mobile Gesellschaft zu schaffen. Durch die Trennung von Roh und Ausbau, durch die Errichtung des Terminals (Rohbau) und der industriellen Vorfertigung der Module entstehen enorme Vorteile auf allen Ebenen. Es ergeben sich in Bau, Finanzierung, Vertrieb und Nutzung gänzlich neue Möglichkeiten durch diese Flexibilisierung der Immobilie.

Wildgarten - Bauplatz 2 - Wo die wilden Kerle wohnen von SUPERBLOCK ZT

Der Wildgarten wurde bauplatzübergreifend zu einem gesamtheitlichen Quartier entwickelt. Nutzungsmischung, Baustellenabwicklung, Mobilität, Durchwegung, Energieversorgung, Qualitätssicherung waren wesentliche Kriterien, die über Architekturwettbewerbe und Zwischenpräsentationen vor einem Qualitätsbeirat in diesem Projekt umgesetzt wurden. Der schonende und sparsame Umgang mit begrenzten Ressourcen (Energie, Boden, Wasser, Baumaterialien, Arbeitsleistung, Zeit) und die kooperative Arbeitsweise über Unternehmensgrenzen hinweg haben die Jury begeistert.

Auch 2023 vergeben Ghezzo und TPA gemeinsam die GBB Awards.

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Foto: www.ost-fotografie.com