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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Die Immobilien-Branche wartet auf wichtige Entscheidungen der Politik, meint Michael Pisecky. Ich glaube, wir warten vergebens. Doch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Michael Neubauer
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© REMG

Die Immobilienwirtschaft habe in den vergangenen 14 Monaten unter schwierigen Bedingungen Sonderleistungen geliefert!, betonte gestern der Obmann der Fachgruppe, Michael Pisecky anlässlich der IMMY Preisverleihung. "Wir sind ‚kritische Infrastruktur‘! Bei diesem Begriff wird sofort einmal an Spitäler, Apotheken, Lebensmittelhandel, etc gedacht. Aber auch wir zählen zur ‚kritischen Infrastruktur‘, denn wir ermöglichen das Grundbedürfnis „Wohnen“. Durch die Corona-Pandemie sind viele Dinge noch nicht in Angriff genommen worden."

„Es geht uns zum Beispiel um die längst überfällige Reform des Mietrechts ebenso, wie um Klarheit, wie es mit der Maklerprovision bei Mietwohnungen weiter geht. Wir hoffen, Regierung und Nationalrat werden nun nach dem Abklingen der Corona-Pandemie diese Themen in Angriff nehmen!“

Die Liste der Themen ist lang - sehr lang: Baulandmobilisierung, Flächenwidmung und die Reform des Mietrechtsgesetzes, die längst überfällig ist. Das Richtwertsystem samt Lagezuschlagskarten darf getrost als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet werden und führt immer öfter zu Rechtsstreitigkeiten bei der Schlichtungsstelle und vor dem Bezirksgericht. Ohne Sanierung alter Bausubstanz sind die ehrgeizigen Klimaziele wohl nicht realisierbar. Wie mit Richtwertsystem und Lagezuschlagskarten - eine Sanierungsoffensive erfolgreich werden könnte, steht in den Sternen. Sanieren und Vermieten muss sich rechnen. Nur wenn sich Investitionen rechnen, werden sie getätigt.

Ich glaube aber die Immobilienwirtschaft wird leider vergebens auf Reformen warten. Sie wurde während der Pandemie von Regierung und Opposition sträflich im Regen stehen gelassen. Warum sollte sich daran etwas ändern?

Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Die Hoffnungs stirbt zuletzt.