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Die Hotelimmobilie ist tot – es lebe die Hotelimmobilie

Noch ist die Krise deutlich spürbar. Wie lange noch steht in den Sternen. Die Situation ist ernst. Der vollkommene Einbruch des nationalen und internationalen Tourismus- und Geschäftsreisemarktes wird dazu führen, dass wohl einige Hotels ihr Türen nicht mehr aufsperren werden.
Michael Neubauer
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© REMG

Noch ist die Krise deutlich spürbar. Wie lange noch steht in den Sternen. Die Situation ist ernst. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Corona Situation für mindestens die nächsten sechs Monate so bleibt. Die Weiterentwicklung des „Testings“ kann zwar Sicherheit und Mut bringen, dennoch werden in Städten insbesondere große, veraltete Hotelimmobilien möglicherweise geschlossen und anderen Verwendungszwecken zugeführt werden müssen“, heißt es dazu bei Hotel Consulter mrp hotel. 

Überseegäste und Geschäftsreisende werden weiter fehlen. Besonders betroffen von der Corona-Krise sind Hotels in größeren Städten und Tagungshotels, weil urbaner Tourismus, Geschäftsreisen, Tagungen und Messen ausbleiben. Der vollkommene Einbruch des nationalen und internationalen Tourismus- und Geschäftsreisemarktes wird dazu führen, dass wohl einige Hotels ihr Türen nicht mehr aufsperren werden und so manches Hotelprojekt wurde in ein Wohnprojekt gewandelt.

Einige Investoren haben ihre Schockstarre überwunden, wagen sich bereits wieder aus der Deckung und bringen sich in Stellung. So hat zum Beispiel Art-Invest einen Hotelimmobilienfonds mit einem Volumen von 200 Millionen Euro Eigenkapital bei institutionellen Investoren platziert. Dieser neue „post-Corona“-Hotelfonds soll sich zyklusgerecht auf Investitionen in Hotelimmobilien, bei denen auch die Übernahme des operativen Hotelmanagements möglich bzw. notwendig ist, fokussieren. Aber nur wer über ausreichend Liquidität verfügt, wird in nächster Zeit bei opportunistischen Käufen zuschlagen können. Denn bei Finanzierungen für Hotelprojekte stehen die Banken auf der Bremse. Billiges Geld von der Bank – Fehlanzeige. Ist aber auch nicht vonnöten - Kapital, das Anlageprodukte sucht, wäre am Markt genug vorhanden. Die Lösung – mit viel Eigenkapital einsteigen – und später, wenn der Tourismus wieder Fahrt aufnimmt, in einer zweiten Finanziwrungswelle umschulden. Eines darf man nicht übersehen, so richtig unter die Räder kommen derzeit die Hotel-Betreiber. Der Eigentümer des Hotels muss sich auf Mietausfälle einstellen. Das ist schmerzhaft genug. Bei den Betreibern laufen die Fixkosten weiter. Es ist abzusehen, dass die Betreiber in Zukunft versuchen werden das Umsatz-Risiko auf die Eigentümer umzuwälzen. Heißt: Weniger Fix- dafür mehr Umsatzmiete.

Keine Frage, es bleibt spannend. Die Hotelimmobilie ist tot – es lebe die Hotelimmobilie