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Die Luft wird dünner

Die Luft für Developer von Luxuswohnungen und Wohnungen im gehobenen Bereich wird immer dünner. Die Verwertung wird immer schwieriger. Außergewöhnliche Objekte finden noch immer ihre Liebhaber. Doch davon kann man auf Dauer nicht langfristig leben. Vor allem wenn man viel Kapital hat, das arbeiten muss – und Investoren, die leicht zweistellige Renditen sehen wollen.
Michael Neubauer

Die Luft für Developer von Luxuswohnungen und Wohnungen im gehobenen Bereich wird immer dünner. Die Verwertung wird immer schwieriger. Außergewöhnliche Objekte finden noch immer ihre Liebhaber. Doch davon kann man auf Dauer nicht langfristig leben. Vor allem wenn man viel Kapital hat, das arbeiten muss – und Investoren, die leicht zweistellige Renditen sehen wollen. Nun hat die 6B47 Real Estate Investors AG ihr Herz für Migranten und weniger Wohlhabende entdeckt. Denn Wien wachse derzeit – Flüchtlinge nicht mitgerechnet – um 25.000 Menschen pro Jahr. 7.000 bis 8.000 Wohnungen würden aber pro Jahr fertiggestellt, 11.000 bis 12.000 seien nötig. Ab 2018 sollen daher jährlich 300 Wohneinheiten Einheiten in Größen zwischen 40 bis 75 Quadratmetern zu Preisen zwischen 3.000 und 3.500 Euro pro Quadratmeter fertig werden, so Ulm an. Managen solle das die Tochter 6B47 Wohnbauträger GmbH. Derzeit würden in Wien pro Jahr nur 7.000 bis 8.000 neue Wohnungen fertig, obwohl bereits angesichts der „normalen“ Migration von 25.000 Menschen jährlich - noch ohne Flüchtlinge - eigentlich 11.000 bis 12.000 Wohnungen pro Jahr zusätzlich nötig wären. Diesem Bedarf an leistbarem Wohnen will sich die Immobilieninvestmentgruppe in Wien künftig annehmen: „Wir haben als Bauträger die Verantwortung, dem Zuzug und den Anforderungen der Leute Rechnung zu tragen“, so 6B47 Vorstand Peter Ulm. Die Wohnbauaktivitäten im Middle- und Low-Cost-Segment werden in der noch zu gründenden 6B47 Wohnbauträger GmbH gebündelt. Das erste derartige Projekt sei bereits gesichert, darüber sprechen werde man jedoch erst in zwei Monaten, so Ulm. Grundstücksreserven wären ausreichend vorhanden. 2011 und 2012 habe man genügend Fläche angekauft. In anderen österreichischen Städten - die 6B47 hat ja zum Beispiel mit dem 20-stöckigen Wohnturm „Alphatower“ durchaus positive Erfahrungen im Bereich des geförderten Wohnbaus gemacht – sind aktuell keine derartigen Aktivitäten geplant.   Ein Grund für das plötzliche Engagement im Middle- und Low-Cost-Segment mag in der Tatsache begründet sein, dass sich zunehmend institutionelle Investoren wie zum Beispiel Pensionsfonds auch für den Wohnbau zu interessieren beginnen. Dem Wohnungsmarkt wird zusätzliche Aktivität nur guttun. Investoren und Mietern gleichermaßen.