Die Zeichen stehen auf Erholung und Wachstum: Nach Jahren in der Rezession kennen die wirtschaftlichen Eckdaten nur eine Richtung – nach oben! Der boomende Tourismus und das zurückkommende Vertrauen der Konsumenten befeuern das Wachstum.
Der kroatische Retailmarkt erwartet 2017 ein weiteres gutes Jahr. Nach Steigerungen der Konsumausgaben in 2016 über 2,7 Prozent wird für das aktuelle Jahr mit einem Wachstum von 2,0 Prozent gerechnet. Die Reduktion der Arbeitslosenrate von 16,3 Prozent auf 13,1 Prozent in 2016 übertraf die Erwartungen, für 2017 ist eine Fortsetzung dieses Trends zu erwarten. Getragen wurde diese Entwicklung von einem Rekordjahr an internationalen Besuchern im Tourismus und der Rückkehr der kroatischen Industrie zum Wachstum. Die Produktion legte 2016 kräftig zu, wobei die Aufwärtsdynamik sich gegen Jahresende sogar spürbar beschleunigte.
Wie so üblich kommen makroökonomische Erholungen als erstes in der Assetklasse Shoppingcenter an. Die Einzelhändler versuchen aktuell, in den starken Shoppingcentern in Zagreb sowie in Regionalstädten wie Split, Zadar oder Pula neue Flächen zu bekommen. Im höherwertigen Segment expandierten in den letzten Monaten die Kosmetikmarken MAC und Kiehls in Kroatien, weiters hervorzuheben sind die ersten „Superdry“ und „Armani Exchange“ Shops in den „City Center one"-Shoppingcentern in Zagreb Ost und Split. Im Diskontbereich wagte der polnische Einzelhändler PepCo den Markteintritt und plant in ganz Kroatien 50 Shops in den nächsten Jahren zu eröffnen.
Mit einer Shoppingcenter-Dichte von 358 Quadratmetern pro 1.000 Einwohner gilt der kroatische Shoppingcenter-Markt als grundsätzlich gesättigt. Für die nächsten Jahre sind keine großen Neuentwicklungen angekündigt, es ist vielmehr mit Erweiterungen von bereits jetzt dominierenden Centern zu rechnen. Die Shoppingcenter-Betreiber auf der anderen Seite investierten in den letzten Jahren stark in ihr Gastronomieangebot und erneuerten/vergrößerten ihre Foodcourts. Ziel ist es, die Aufenthaltsdauer der Besucher in den Centern zu erhöhen und die Shoppingcenter als sozialen Treffpunkt weiter zu stärken.
Die im internationalen Vergleich hohen Renditen blieben auch am internationalen Investmentmarkt nicht verborgen. Der Erwerb des – gemeinsam mit den „City Center one“ – führenden Arena Shopping Center in Zagreb um 219,9 Millionen Euro durch den südafrikanischen Fond „NEPI“ war eine der aufsehenerregendsten Transaktionen im Jahr 2016. Der Ankaufspreis stellt eine Rendite von 7,0 Prozent dar und liegt damit wieder auf Vorkrisen-Niveau. NEPI erwarb neben dem Arena Center auch ein 4.4 Hektar großes Grundstück, auf welchem mit der Entwicklung eines Fachmarktzentrums zu rechnen ist.