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Die verschiedenen Anlageformen bei Immobilien

Immobilienveranlagungen sind seit der Wirtschaftskrise 2008 immer mehr zum Liebling der Anleger geworden. Unmittelbar nach dem Crash von Lehman Brothers konnten sich Immobilien als sichere Veranlagung in wirtschaftlich rauen Zeiten etablieren.
Mag. Franz Pöltl

Immobilienveranlagungen sind seit der Wirtschaftskrise 2008 immer mehr zum Liebling der Anleger geworden. Unmittelbar nach dem Crash von Lehman Brothers konnten sich Immobilien als sichere Veranlagung in wirtschaftlich rauen Zeiten etablieren. In den letzten Jahren werden sie immer mehr zu einer Veranlagungsform, die sich doch recht deutlich von der quasi „Null-Performance“ von festverzinslichen Produkten entkoppelt hat.

Was aber ist die perfekte Anlageform in Immobilien? Wie auch in vielen anderen Bereichen lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, sondern hängt natürlich auch von der Erwartungshaltung und der Präferenz des Anlegers ab. Im Folgenden sollen einige der wichtigsten Anlageformen kurz dargestellt werden.

Direktveranlagung in Immobilien

„Grundbuch statt Sparbuch“ – diesen Slogan bekommt man in letzter Zeit immer öfter zu hören. Er versinnbildlicht sehr gut die Vorteile dieser Investmentvariante: Direktes, grundbücherliches Eigentum an der Immobilie ist sicherlich die am weitesten verbreitete Form der Immobilienveranlagung, die Banken auch gerne finanzieren, da sie sich durch Hypotheken entsprechend besichern können. Als Konsequenz des direkten Eigentums muss man sich in der Regel auch selbst um die Bewirtschaftung der Immobilie kümmern, wiewohl man diese Agenden auch an Dienstleister wie Makler, Asset Manager, Hausverwalter etc. auslagern kann.

Insbesondere bei Gewerbeimmobilien kann das Investitionsvolumen leicht eine Größenordnung erreichen, die ein Direktinvestment für einen Großteil der Anleger ausschließt und nur mehr eine indirekte Veranlagung umsetzbar ist (siehe unten).

Offene Immobilienfonds

Sehr beliebt und von Banken seit 2008 besonders gerne angeboten sind die offenen Immobilienfonds. Sie ermöglichen bereits mit sehr geringen Investitionssummen eine Veranlagung in Immobilien. Mit wenigen hundert Euro kann auch in großvolumige Immobilien investiert werden (sog. Publikumsfonds). Neben der geringen Stückelung bieten diese Fonds dem Anleger auch die Möglichkeit, das Immobilieninvestment täglich zum sog. Rechenwert zu verkaufen. Da die meisten dieser Fonds mit Fremdfinanzierungen arbeiten, ist eine Kreditfinanzierung  des Anteilserwerbs eher unüblich.

Die Bewirtschaftung der Immobilien erfolgt durch die dafür verantwortliche Kapitalanlagegesellschaft ohne Involvierung des Anlegers. Andererseits ist eine Mitbestimmung über die Strategie des Fonds und die Auswahl des Managements nicht möglich.

Immobilienaktien

Neben den Immobilienfonds stellt die Immobilienaktie die beliebteste indirekte Veranlagungsform in Immobilien dar. Auch Immobilienaktien können in sehr kleinen Stückelungen erworben werden. Der Vorstand der AG ist für die Strategie der Gesellschaft und das laufende Management der Immobilien verantwortlich. Selbstverständlich kann man die Aktien auch täglich zum Börsenkurs verkaufen. Dieser kommt durch Angebot und Nachfrage zustande, sodass die Stimmung an den Börsen das Kursniveau nicht unwesentlich beeinflussen kann. Über die mit der Aktie verbundenen Stimmrechte kann man nicht nur an der jährlich abzuhaltenden Hauptversammlung teilnehmen, sondern in Abhängigkeit von der gehaltenen Aktienanzahl auch über die Ausrichtung der Gesellschaft mitbestimmen.

Immobilieninvestments erfreuen sich in den letzten Jahren stetig steigender Nachfrage, wobei deutlich mehr als die hier kurz dargestellten Veranlagungsformen angeboten werden.