Die Welt nach COVID-19 wird nicht mehr sein wie vorher – hoffentlich! Die COVID-19 Pandemie hat uns überrascht – manche bezeichnen sie als Black Swan, andere wiederum als vorhersehbares Ereignis, auf das wir uns als Gesellschaft hätten vorbereiten müssen –, jedenfalls hat sie uns vor Augen geführt, wie schnell sich unsere (Lebens-)Pläne ändern können. Für mich war die Krise ein echter Ansporn, auch weiterhin alles zu tun, um sich, die Familie und das Unternehmen so aufzustellen, dass man solche Situationen so gut wie möglich abwettern oder daraus resilient hervorgehen kann.
Krise als Chance erkennen
Natürlich werden die Ereignisse Einfluss auf die Immobilienbranche haben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Krise als Chance erkennen müssen. Sie wirkt wie ein Katalysator oder Brandbeschleuniger – zum Beispiel für die Digitalisierung und neue Arbeitensweisen. Den Kopf in den Sand zu stecken und sich über nachteilige Entwicklungen zu beschweren, haben noch kein Unternehmen zum Erfolg geführt. Für uns gilt es, die Pain Points der Krise zu analysieren und sich schnell an die neuen Marktgegebenheiten der unterschiedlichen Assetklassen anzupassen. Flexibilität, Mut und Geschwindigkeit bei der Adaption sind in solchen Phasen wichtig, um gestärkt und resilient aus der Krise hervorzugehen. Als Value One können wir in Zukunft unsere Stärken, vor allem im Bereich Innovation und Nachhaltigkeit, noch besser am Markt positionieren, denn die Gesellschaft sucht weiterhin nach Antworten. Die Herausforderungen des Klimawandels und des Zusammenlebens in einer immer urbaneren Welt sind durch Corona nicht verschwunden.
Schleichendes „Back 2 Normal“ verhindern
Es wäre großartig, wenn wir ein schleichendes „Back 2 Normal“ verhindern und uns nicht vor dem „New Normal“ fürchten würden, sondern vielmehr vor dem „Same Old“. Am besten dem Normalen nicht kritiklos zustimmen, sondern sich so viel wie möglich von dem behalten, was die COVID-19-Krise positiv nach oben befördert hat, wie z.B. Vertrauen in die neue Welt des Arbeitens, zwangloses Ineinanderfließen von Work und Life, Offenheit aller Altersstufen gegenüber der Digitalisierung, den Mut, Dinge mal anders zu machen, bewusste Hinwendung zur Familie, einen höheren Qualitätsanspruch an Urlaub und Freizeit oder einfach mal darüber Nachdenken, wie gut es einem geht. Dann werden wir auch diese Krise gut überstehen und können positiv in die Zukunft schauen.
Übrigens waren Krisen – im Rückblick betrachtet – immer die unternehmerischsten Zeiten. Ich bin und bleibe optimistisch!
Andreas Köttl ist Vorstandsmitglied und CEO der value one holding AG. Seit 2017 ist er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI).