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Die Zutaten für eine Blase stehen bereit

Zu wenig Grundstücke, stark steigende Nachfrage und Preise – die Zutaten für eine Blase stehen bereit!
Michael Neubauer

Zu wenig Grundstücke, stark steigende Nachfrage und Preise – die Zutaten für eine Blase stehen bereit! Die Immobilienwirtschaft darf sich freuen. Das Angebot wird 2017 laut der IFI-Trendstudie in allen Assetklassen steigen, hält aber mit dem erhöhten Bedarf schritt. Besonders stark werde sich die Nachfrage nach Wohnimmobilien und studentischem Wohnen entwickeln. Die Preise und Mieten würden daher erneut anziehen, ein Ende der Teuerung sei nicht in Sicht. Allein bei den Grundstücken herrscht Flaute am Markt. Grundstücke sind Mangelware – trotz stark steigender Preise. Ein hoher Anteil der Befragten sieht bei Investmentobjekten und Wohnimmobilien die Gefahr einer Blasenbildung steigen. 40 bzw. 32 Prozent halten die Blasengefahr in diesen Bereichen für höher als bisher. Diese Ergebnisse der erstmals durchgeführten IFI-Trendstudie überraschen kaum. Keine Überraschung wird auch die Reaktion der Politik auf diese Studie sein. Sie wird die Ergebnisse wohlwollend zur Kenntnis nehmen und zur Tagesordnung übergehen. Dabei stehen die Uhren längst 5 vor 12. Wenn die Politik nicht bald handelt, werden Substandard-Wohnungen zu Phantasiemieten und illegale Ablösen wieder fröhliche Urstände feiern. Es muss einfach mehr gebaut werden, daran führt kein Weg vorbei. Der geförderte Wohnbau allein kann mit der hohen Nachfrage nicht fertig werden. Vor allem weil ihm die Grundstückspreise viel hoch sind. Doch die Politik schiebt den Schwarzen Peter lieber der bösen Immobilienwirtschaft zu, anstatt selbst zu handeln. Handlungsspielraum hätte sie – und hier sei im speziellen die Wiener Stadtregierung adressiert – genug. Klettern die Grundstückspreise aber weiterhin in die Höhe, besteht Gefahr, dass Quantität jetzt mehr zählt als Qualität, um der Nachfrage nach leistbaren Wohnraum gerecht zu werden. Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten und damit die Umwelt bleiben dann auf der Strecke. Angebot und Nachfrage bestimmen den Grundstückspreis. Die Gemeinde Wien sitzt auf Millionen Quadratmeter Grund, die sich für den Wohnbau eignen würden. Kommen diese auf den Markt, werden sich auch die Grundstückspreise wieder beruhigen. Zusätzlicher Wohnraum könnte durch raschere Umwidmungen und Nachverdichten aktiviert werden. Vielleicht ringt sich auch ein Wohnbaustadtrat Michael Ludwig einmal durch, um sich mit dem Thema Hochhaus ernsthaft auseinanderzusetzen. Anders als in anderen Städten „passieren“ in Wien Hochhäuser – von Planung zumeist keine Spur. Ein Konzept für Hochhäuser in der Stadtentwicklung muss her. Regierungsumbildung hin oder her.   Noch zwei Anmerkungen: Das IFI Institut für Immobilienwirtschaft ist eine Kooperation von Neuberger Research und der GNK Media House GmbH, die auch den ImmoFokus herausbringt. Neugierig geworden? Die IFI Trendstudie steht unter ifi.immo zum Download zur Verfügung.