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Digitalisierung in der Corona-Krise

In Zusammenhang mit dem gesteigerten Interesse auf Corporate-Seite erleben zahlreiche PropTechs seit Beginn der Corona-Krise eine deutlich höhere Nachfrage.
Amelie Miller
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„Digitalisierung ist das Gebot der Stunde. Die Corona-Krise rückt die positiven Effekte der Digitalität klar in den Fokus. Bereits jetzt setzen etablierte Immobilienunternehmen zur effizienten Bewältigung von notwendigen Aufgaben in der Krise verstärkt neue Softwarelösungen ein, etwa für Visualisierungen, die Mieterkommunikation oder die Wartung von Aufzügen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten verstärkt“, sagt Alexander Ubach-Utermöhl, CEO des blackprint Boosters.

Der PropTech-Hub für die Digitalisierung der Immobilienbranche hat auf zwei Online-Veranstaltungen von zahlreichen Marktakteuren Einschätzungen zu digitalisierten Lösungen und Services gesammelt und ausgewertet – im Rahmen eines Digital Leaders Council für Digital- und Innovationsbeauftragte von Unternehmen sowie beim PropTech Spring Special mit zehn Referenten und mehr als 200 Teilnehmern, die in über 50 Live-Meetings mehr als 3.300 Nachrichten untereinander ausgetauscht haben. Auf Basis der Erkenntnisse beider Formate hat der blackprint Booster fünf Thesen zur derzeitigen und weiteren Entwicklung der Digitalisierung in der deutschsprachigen Immobilienbranche aufgestellt.

  • „Remote work“ setzt sich durch: Eine funktionierende Infrastruktur, die digitales Arbeiten von überall aus und zu jeder Zeit ermöglicht, wurde durch die Corona-Pandemie zu einer akuten Notwendigkeit. „Remote work“, das Synonym für „von außerhalb des Büros arbeiten“, ist aber nicht nur ein vorübergehender Trend. Die gewonnen Erfahrungen der Unternehmen werden dazu führen, dass Arbeit auch künftig zumindest teilweise weiter „remote“ geleistet wird.
  • Reiseverbote fördern die intensive Auseinandersetzung mit Innovationen: Befördert wird die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft auch dadurch, dass Innovationsbeauftragte und Entscheider auf Corporate-Seite derzeit mehr Zeit zu Verfügung haben, sich intensiv mit diesen Themen zu beschäftigen. Denn zur Einschränkung der Corona-Pandemie haben die meisten Unternehmen ihre Reiseaktivitäten stark eingeschränkt oder aber ganz eingestellt.
  • Die Corona-Krise erhöht die Nachfrage nach PropTech-Lösungen: In Zusammenhang mit dem gesteigerten Interesse auf Corporate-Seite erleben zahlreiche PropTechs seit Beginn der Corona-Krise eine deutlich höhere Nachfrage. Vor allem die Tech-Unternehmen, deren Lösungen unmittelbar die Prozesseffizienz steigern, könnten zu den Gewinnern zählen. Dabei sind Verkaufsargumente, die bisher eine eher untergeordnete Rolle spielten – etwa die Überführung in weniger personalintensive und kosteneffiziente Prozesse – in der derzeitigen Situation besonders ergiebig.
  • Der Online-Vertrieb nimmt Fahrt auf: Während bisher eindeutig der Direktvertrieb der effektivste Weg zur Vermarktung von PropTech-Lösungen war, gewinnen krisenbedingt aktuell auch die Online-Vertriebsmöglichkeiten an Akzeptanz. Technische Hürden, die vormals oft durch IT-Anforderungen wie zum Beispiel Firewalls oder aber die gelebte Praxis bestanden, scheinen überwunden. Online-Meetings und digitale Präsentationstermine sind mittlerweile deutlich einfacher zu planen und umzusetzen – und eröffnen PropTechs dadurch neue Vertriebsoptionen.
  • PropTech steigert die Profitabilität: Für etablierte Immobilienunternehmen geht es in der aktuellen Situation darum, ihr Geschäftsmodell zu sichern. Dies begünstigt einerseits eine Rückbesinnung auf ihr Kerngeschäft, zum anderen erfordert es auch, dass sich Corporates jetzt robust für die Zukunft aufstellen. Das ist nur durch Digitalisierung und Innovation möglich. Durch die zielführende Zusammenarbeit mit PropTechs, deren Lösungen das Geschäftsmodell effizienter und nachhaltiger machen, sichern Immobilienunternehmen langfristig ihre Profitabilität und wappnen sich so auch für potenzielle weitere Krisen.

„Das Coronavirus zwingt viele Unternehmen auch in der Immobilienbranche jetzt dazu, Innovation voranzutreiben. Das spielt den PropTechs in die Karten. Wenn sich jetzt auch die Parteien darauf einstellen, Verträge remote abzuschließen, könnte dies einigen PropTech-Unternehmen, aber auch unserer Branche einen Digitalisierungsschub geben“, resümiert Alexander Ubach-Utermöhl.