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Distanzweste mit Abstandsmessung

Der Mindestabstand zwischen Beschäftigten in den Produktionswerken der Schwarzmüller Gruppe wird demnächst automatisch sichergestellt.
Amelie Miller
Schwarzmüller Gruppe Distanzwesten
Schwarzmüller Gruppe Distanzwesten
© © Schwarzmüller Gruppe

Der Mindestabstand zwischen Beschäftigten in den Produktionswerken der Schwarzmüller Gruppe wird demnächst automatisch sichergestellt. Möglich macht dies eine völlig neue Distanzweste, die die Entfernung über Ultra-Breitband-Funkwellen misst und vor einer Unterschreitung die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter warnt. Als erstes Industrieunternehmen in Österreich hat Schwarzmüller diese gesundheitsrelevante Innovation im Probebetrieb getestet. Jetzt sollen die Westen international in jenen Produktionsbereichen eingesetzt werden, in denen es zu einer Unterschreitung des Sicherheitsabstandes kommen könnte. Das gab CEO Roland Hartwig am Unternehmenssitz in Freinberg bei Schärding heute, Dienstag, 5. Mai, bekannt. 

Auf diese völlig neue Entwicklung ist die Schwarzmüller Gruppe bei der Optimierung der Schutzmaßnahmen in der Produktion gestoßen. Linde Material Handling hat eine „Secure Distance Vest“ entwickelt und dafür Anwendungspartner gesucht

„Wir haben die Dimension sofort erkannt und uns zum Probebetrieb bereit erklärt“, betonte Hartwig.

 Denn mit der Neuentwicklung lässt sich sicherstellen, dass die Beschäftigten den relevanten Mindestabstand nicht unterschreiten. Sie werden von der Distanzweste deutlich auf die Gefahr aufmerksam gemacht. Und zwar dreifach: Die Weste blinkt, piepst und vibriert gleichzeitig, die Gefahr kann praktisch nicht mehr übersehen oder ignoriert werden.

„Uns hat dieser Ansatz sofort überzeugt“, sagte Hartwig, „dies ist ein neuer Baustein, um größtmögliche Sicherheit in der Produktion herzustellen.“

Probebetrieb bestätigt raschen Lernprozess

Die Beschäftigten wurden nicht nur im Anlassfall automatisch gewarnt, sondern sie haben im Probebetrieb ein ganz neues Verhältnis zum Sicherheitsabstand aufgebaut. Nach den ersten Erfahrungen mit dem Warnsystem stellten sie sich rasch auf die Distanz ein und lernten, den realen Abstand besser einzuschätzen.

„Die subjektive und objektive Einschätzung der Distanz hat dazu geführt, dass es praktisch keine Unterschreitung mehr gibt. So haben unsere Mitarbeiter ein zusätzliches Maß an Gesundheitsschutz“, freut sich Hartwig.

Anwendung aus der Lagerlogistik

Die Anwendung von Linde Material Handling stammt aus der Sicherheitstechnik für Flurförderfahrzeuge. Jetzt ist sie für den Einsatz in Arbeitsteams unter Pandemie-Bedingungen weiterentwickelt worden. Die Technologie vermeidet Bluetooth- oder WLAN-Verbindungen, weil diese für industrielle Umgebungen nicht exakt genug arbeiten. Stattdessen werden Ultra-Breitband-Funksignale genutzt, die nicht störanfällig sind. Sensor und Schaltstation befinden sich direkt in der Weste. Wenn zwei Anwender diese eingeschaltet haben, wird der Mindestabstand automatisch festgestellt und bei einer Unterschreitung die dreifache Warnung abgesetzt. Die Distanz wird auf zehn Zentimeter genau gemessen und kann jederzeit an individuelle Verhältnisse angepasst werden.