„Wir stecken seit Jahren in einer besorgniserregenden Negativspirale aus einbrechenden Baubewilligungen, hohen Rohstoffkosten, steigenden Wohnkosten und der demographischen Entwicklung“, so Robert Schmid, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Industrie. Der Fachverband präsentierte heute die Wohnbauförderungsstatistik 2023, die alljährlich mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) erstellt wird.
Viele Schatten - kleines Licht bei Förderausgaben
Lagen die Höchstwerte für baubewilligte Wohneinheiten Ende der 2010er Jahre noch bei über 85.000, so waren es im vergangenen Jahr nur mehr 47.200 - das ist fast eine Halbierung innerhalb weniger Jahre. In Summe wurden österreichweit im letzten Jahr nur mehr 17.000 Wohneinheiten gefördert. Die Ausgaben der Wohnbauförderung stiegen im vergangenen Jahr auf EUR 2,2 Mrd. und erreichten damit wieder den Zehnjahresschnitt.
Negativeffekte halten auch 2024 weiter an
„Wir rechnen auch 2024 damit, dass die Baubewilligungen weiter zurückgehen. Damit halten die negativen Dominoeffekte weiter an. Es ist nun dringend nötig, die Bauproduktion und das Angebot an leistbaren Wohnungen zu stabilisieren und dauerhaften Schaden von den Wohnungsmärkten, der Bau- und der Baustoffindustrie abzuwenden. Auch wenn die Sanierung - sie beinhaltet neben der Bauleistung auch Heiztechnikleistung - einen Wachstumspfad aufweist, kann damit bei weitem nicht der Verlust im Neubau kompensiert werden“, betont Schmid.
Studienergebnisse im Detail. Die Hauptaussagen:
Wolfgang Amann, Studienautor und Geschäftsführer des IIBW präsentiert die Hauptergebnisse der Wohnbauförderungsstatistik 2023 im Detail:
Handlungsauftrag und Handlungsfelder: Wohnbauförderung und Kreditrichtlinien
Die gestiegenen Förderausgaben im vergangenen Jahr waren ein Erste-Hilfe Pflaster. Jetzt muss eine umfassende Gegenbehandlung eingeleitet werden. Dazu zählen für den Obmann des Fachverbands insbesondere:
„Die Deckung des Grundbedürfnisses nach Wohnen und die Finanzierung des Wohnbaus zählen zu den wichtigsten gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Themenstellungen und sind ein Handlungsauftrag, dem sich keine politische Partei entziehen darf“, so Schmid abschließend.