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Düsseldorfer Projektentwickler Gerchgroup ist insolvent

Es geht um insgesamt vier Milliarden Euro Projektvolumen.
Michael Neubauer
Unter_Goldschmied
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© GERCH / rendertaxi

Ein weiterer großer Immobilienprojektentwickler in Deutschland ist laut dem Magazin "Wirtschaftswoche" insolvent. Die Gerchgroup habe beim Amtsgericht Düsseldorf für mehrere Holdinggesellschaften Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt, berichtete die "Wirtschaftswoche" am Mittwoch. Das Gericht habe dem Antrag stattgegeben.

Zuvor hatten unter anderem Gesellschaften wie Euroboden in München, die Nürnberger Project Immobilien und die Düsseldorfer Immobilienunternehmen Centrum und Development Partner Insolvenz angemeldet. Die Bau- und Immobilienwirtschaft leidet unter gestiegenen Baupreisen in Kombination mit den stark gestiegenen Zinsen.

Der Verband Wohnen im Eigentum forderte am Mittwoch, Käuferinnen und Käufer müssten bei einer Insolvenz eines Bauunternehmens geschützt werden. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden seien solche Fälle "längst geregelt". Eine verbindliche Absicherung sei in Deutschland "überfällig".

Wohnen im Eigentum schlug zwei Möglichkeiten vor: Entweder verzichte der Bauträger bis zur Bezugsfertigkeit und zur Übergabe auf Abschlagszahlungen der Käufer oder er sichere die Abschlagszahlungen ab, beispielsweise mit einer Versicherung. Eine solche Absicherung sollte laut dem Verband zumindest bei Bauträgerverträgen Pflicht sein, bei denen die Käufer Verbraucher sind.

Gerch ist laut "Wirtschaftswoche" ein deutschlandweit agierender Projektentwickler, der auf den Bau von Büroimmobilien und Quartiere in deutschen Großstädten spezialisiert ist. Die neun aktuellen Projektentwicklungen umfassen nach Angaben auf der Unternehmenshomepage ein Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro. Zu den aktuellen Projekten zählen unter anderem die Umnutzung eines ehemaligen Bahnareals in Augsburg, ein Wohn- und Behördenzentrum in Nürnberg und das Laurenz Carré, ein Gebäudeareal in der Kölner Innenstadt.

Die Hintergründe des Insolvenzantrags blieben zunächst offen. Das Unternehmen ließ eine Anfrage der "Wirtschaftswoche" zur finanziellen Lage und möglichen Sanierungsplänen bisher unbeantwortet. (apa)