In Österreich ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2025 erneut gestiegen. Laut Dun & Bradstreet wurden 1.990 Konkurse verzeichnet – das sind 13 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2024 und 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Vergleich zu 2021 hat sich die Zahl fast verdreifacht. Gründe sind unter anderem die schwache Konjunktur, steigende Energie- und Personalkosten sowie geopolitische Unsicherheiten.
Besonders stark betroffen sind Tirol (+49 Prozent), Salzburg (+31 Prozent), Kärnten (+25 Prozent) und Wien (+16 Prozent). In Vorarlberg (–38 Prozent), dem Burgenland (–18 Prozent) und Niederösterreich (–17 Prozent) ging die Zahl der Insolvenzen dagegen zurück.
Auffällig ist der starke Anstieg bei Holding- und Investitionsgesellschaften: Hier stiegen die Konkurszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 133 Prozent. Auch der Immobiliensektor (+50 Prozent) und die Logistikbranche (+19 Prozent) verzeichneten deutliche Zuwächse. Im Baugewerbe (–24 Prozent), der IT-Branche (–22 Prozent) und bei Personalvermittlern (–22 Prozent) gingen die Insolvenzen dagegen spürbar zurück.
Trotz der angespannten Lage wurden im selben Zeitraum 12 Prozent mehr Unternehmen gegründet als im Vorjahr. In Tirol und der Steiermark lag das Plus bei 20 Prozent, in Kärnten bei 19 Prozent und in Wien bei 13 Prozent.
„Wir beobachten derzeit eine zunehmende Divergenz zwischen stabilen und stark gefährdeten Unternehmensgruppe. Der massive Anstieg von Insolvenzen bei Holdings, Immobilien und Logistik zeigt, wie stark bestimmte Sektoren unter den wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen leiden. Gleichzeitig ist der Anstieg der Neugründungen ein deutliches Zeichen dafür, dass viele Unternehmen trotz aller Herausforderungen Chancen erkennen und nutzen.“—Isabella Blüml, Commercial Director und Managing Director Österreich bei Dun & Bradstreet.
