Laut dem aktuellen Global Business Optimism Index von Dun & Bradstreet ist die globale Geschäftserwartung im zweiten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent gesunken. Hauptursachen dafür sind anhaltende geopolitische Unsicherheiten, volatile Handelsstrategien und zunehmender Protektionismus.
„Die globalen Herausforderungen hemmen weiterhin die wirtschaftliche Erholung und schwächen die finanzielle Widerstandsfähigkeit von Unternehmen – insbesondere von großen Firmen, bei denen laut dem Global Business Financial Confidence Index das Vertrauen in die eigene finanzielle Stabilität deutlich zurückgegangen ist. Der Index zeigt: Viele Unternehmen zweifeln zunehmend daran, ob sie in der aktuellen Lage ihre Liquidität sichern und steigende Kosten auffangen können."—Isabella Blüml, Managing Director bei Dun & Bradstreet Österreich.
Ein Lichtblick zeigt sich in Deutschland: Während der Global Business Financial Confidence Index weltweit um 9 Prozent zurückging – in fortgeschrittenen Volkswirtschaften ebenfalls um 9 Prozent und in Schwellenländern um 7 Prozent – konnten nur drei von 32 analysierten Ländern eine positive Entwicklung verzeichnen. Deutschland legte um 8 Prozent zu, Indien und Frankreich jeweils um 1 Prozent.
Auch bei der Stabilität der Lieferketten zeigen sich regionale Unterschiede. Der Global Supply Chain Continuity Index verzeichnete weltweit lediglich eine leichte Erholung um 1 Prozent. In den USA sank der Optimismus zur Lieferketten-Kontinuität gegenüber dem Vorquartal um 8 Prozent. Deutschland hingegen konnte mit einem Plus von 11 Prozent deutlich zulegen, ebenso wie Mexiko (+13 Prozent) und Japan (+11 Prozent).
Beim Thema ESG-Engagement verzeichnet der Global Business ESG Index weltweit erstmals nach drei Quartalen Wachstum einen Rückgang – konkret um 3 Prozent. Besonders betroffen sind Branchen wie Automobilbau (-1 Prozent), Elektronik (-6 Prozent) und Transport (-7 Prozent). Deutschland hebt sich hier erneut positiv ab: Der ESG-Index stieg dort um 19 Prozent. Grund dafür ist vermutlich die Widerstandskraft der deutschen Industrieunternehmen sowie deren Bemühungen zur Diversifizierung der Lieferketten.
Ein zusätzlicher Treiber könnte der kürzlich verabschiedete Klima- und Transformationsfonds mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro sein. Er soll gezielt Investitionen in erneuerbare Energien, Eisenbahninfrastruktur und den öffentlichen Nahverkehr fördern.