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Durch umweltfreundliche Mobilitätskonzepte zur grünen Stadt

Eine Investition gilt im Sinne der EU-Taxonomie unter anderem als nachhaltig, wenn sie das Kriterium der Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung erfüllt.
Amelie Miller
Schunker
Schunker
© REMG

Neue Mobilitätskonzepte, in die Wohnbauprojekte miteingebunden werden, spielen hierbei eine große Rolle. Sieht man sich die Entwicklungen der demografischen Daten in Bezug auf die Bevölkerungs- und Haushaltsstrukturen näher an, geht hervor, dass besonders in urbanen Gebieten mit gut ausgebauter Infrastruktur die Zahl der autofreien Haushalte immer mehr zunehmen wird. Durch Kundenbefragungen, die wir als EHL im Zuge von Wohnungsbesichtigungen durchführen, stellt sich heraus, dass der Fokus verstärkt auf attraktive, kostengünstige und vor allem umweltfreundliche Fortbewegungsmittel gesetzt wird, wie beispielweise öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder Carsharing. Voraussetzung dafür ist, dass genügend Angebot sowie ein dafür passender Rahmen geschaffen werden, im Sinne einer gut durchdachten und nachhaltigen Mobilitätsstrategie.

Innovative Siedlungskonzepte

Um entsprechende Anreize zu schaffen, sind vor allem Stadt- und Raumplaner gefragt, innovative Siedlungskonzepte in kompakter Form und gemischter Nutzung zu entwickeln. Denn je besser und dichter die Infrastruktur innerhalb der Grätzl und Quartiere mitgeplant und -gestaltet wird, desto weniger relevant wird die Notwendigkeit der täglichen Nutzung des eigenen Autos und alternative Fortbewegungsmittel treten vermehrt in den Vordergrund. Durch Nutzungsmischungen der Immobilien und Erschließungsflächen im direkten Umfeld können die Versorgungswege des täglichen Bedarfs verkürzt und damit öfter zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden. Dies hilft nicht nur der Umwelt, sondern schafft auch für die Menschen eine höhere Lebensqualität. Lärm- und Abgasbelastungen werden gesenkt und die Straßen mit Passanten belebt. Ergänzend dazu, sollte zwischenzeitlich trotzdem ein individuelles Transportmittel benötigt werden, können multimodale, individualisierte Mobilitätsangebote wie Carsharing, E-Leihräder, Transporträder oder Fahrgemeinschaften optimale Abhilfe schaffen.

Viele Vorteile

Diese Maßnahmen tragen nicht nur dazu bei, dass die Kosten für ein eigenes Fahrzeug eingespart werden, sie führen auch zwangsläufig zu einer Reduzierung der Gesamtzahl der Autos und des CO2-Ausstoßes. Darüber hinaus wird der öffentliche Raum für die Gesellschaft vergrößert und damit mehr Grünflächen, Parkanlagen sowie Orte der Begegnung geschaffen. Die Zahl der benötigten Stellplätze je Wohnbauprojekt würde sich zudem reduzieren, was auch eine Reduzierung der Gesamterrichtungskosten mit sich bringt, da der Kostenanteil einer Tiefgarage für eine durchschnittliche Wohnanlage derzeit bei circa elf Prozent liegt.

Alles in allem ist ein innovatives Mobilitätskonzept im Wohnbau eine Grundvoraussetzung, um das Thema Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche mit den wichtigsten Kriterien Environment, Social und Governance weiter voranbringen und umsetzen zu können und damit grüne Städte zu schaffen.