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Einzelhandel in der Eurozone im März um 0,4 Prozent zurückgegangen

Während das Geschäft mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren um 0,8 Prozent zulegte, sank der Umsatz im Versand- und Internethandel um 4,3 Prozent zum Februar, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte.
Amelie Miller
Versand- und Einzelhandel
Versand- und Einzelhandel
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Im Vergleich zum März 2021 kletterten die gesamten Umsätze um 0,8 Prozent.

Allerdings verlor der Versand- und Internethandel binnen Jahresfrist gut 13 Prozent an Fahrt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) kappte bereits seine Prognose für den E-Commerce. "Nach zwei Rekordjahren in 2020 und 2021 stößt das Umsatzwachstum im Onlinehandel in diesem Jahr mit Blick auf die schlechte Konsumstimmung wegen des russischen Krieges in der Ukraine wohl an seine Grenzen", erklärte der HDE. Die Erlöse wachsen demnach zwar weiter, aber nicht mehr so stark wie zuletzt. Für 2022 senkt der Verband seine Umsatzschätzung auf plus 12,4 von 13,4 Prozent und damit um eine Milliarde Euro auf 97,4 Milliarden Euro. In den ersten beiden Pandemiejahren 2020 und 2021 hatte der Internethandel mit 23 und 19 Prozent - vor allem wegen Geschäftsschließungen während der Lockdowns - noch kräftiger zugelegt.

Inflation knabbert Handel Umsätze weg

Die hohe Inflation knabbert derzeit am Wachstum des heimischen Einzelhandels. In den ersten drei Monaten 2022 verzeichnete die Branche zwar ein Umsatzplus von rund 8,2 Prozent, preisbereinigt blieb allerdings nur noch ein Plus von 2,3 Prozent übrig, zeigen vorläufige und unbereinigte Zahlen der Statistik Austria. Im Lebensmittelhandel sind die Umsätze nominell um 1,7 Prozent zurückgegangen, real war das ein Minus von 5,8 Prozent.

Der Handel mit Nicht-Nahrungsmitteln erzielte im ersten Quartal ein Umsatzplus von 13,5 Prozent gegenüber dem Jahr davor, real machte das ein Plus von 8,2 Prozent.

Die Inflation ist derzeit aufgrund des Krieges in der Ukraine allgemein auf einem hohen Niveau. In Österreich lag die Teuerung im März bei 6,8 Prozent. Im April dürfte die Inflationsrate laut Schnellschätzung der Statistik Austria 7,2 Prozent erreichen. Damit liegt sie deutlich über den von der EZB angestrebten 2 Prozent.

Im März zehrte die Teuerung das Wachstum im Einzelhandel auf. Lag das Umsatzwachstum in der Branche nominell bei 2,6 Prozent, so wurde unter Berücksichtigung der Preisentwicklung ein Minus von 4,2 Prozent gegenüber 2021 verzeichnet. Der Lebensmittelhandel machte reale Einbußen von 4,6 Prozent, der Nicht-Lebensmittelhandel von 5,5 Prozent. (apa/reuters/red)