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Einzelhandelsbilanz im Corona-Jahr

Lebensmitteleinzelhandel legt um 7% zu, heimischer Onlinehandel wächst mit +17% massiv. Amazon mit +30% Krisen-Gewinner.
Amelie Miller
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Die von der Statistik Austria veröffentlichte Konjunkturstatistik für den österreichischen Einzelhandel bestätigt die Gesamtjahresprognose von Handelsverband und WIFO für das Corona-Jahr 2020. So hat der heimische Einzelhandel im Vorjahr laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria einen realen (inflationsbereinigten) Umsatzrückgang von -0,3 Prozent verzeichnet.

22,4% Umsatzeinbruch: Bekleidungs- und Schuhhandel am stärksten von Corona-Krise betroffen

Aggregiert über alle Teilbereiche des Einzelhandels konnten die Umsatzeinbrüche durch die ersten beiden Lockdowns im Vorjahr noch annähernd wettgemacht werden, wobei die einzelnen Sektoren sehr unterschiedlich betroffen waren. Während der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ein reales Umsatzplus von 7 Prozent erwirtschaften konnte, musste der Handel abseits der Grundversorgung ein Minus von 3,9 Prozent verkraften. Am schlimmsten von den Auswirkungen der drei harten Lockdowns betroffen ist der Bekleidungs- und Schuhhandel. In diesem Segment sind die Umsätze 2020 um 22,4 Prozent eingebrochen.

eCommerce boomt: +17% für heimische Onlinehändler, +30% für internationale Onlinegiganten

Noch stärker als der heimische Distanzhandel konnte 2020 der KEP Markt (Kurier-, Express- und Paketdienste) wachsen. 2019 lag die Zahl der zugestellten Pakete im B2C Bereich bereits bei 151 Millionen (+14%). 2020 erreichte das Paketvolumen sogar 180 Millionen - ein Anstieg von mehr als 19 Prozent innerhalb eines Jahres. Hauptgrund für dieses massive Wachstum ist das exponentiell gestiegene Umsatzvolumen der internationalen Online-Giganten, allen voran Amazon. Die führenden Drittstaatenhändler konnten 2020 in Österreich um mehr als 30 Prozent zulegen.