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EKZ Messepark Dornbirn soll um über 100 Mio. Euro modernisiert werden

300 neue Arbeitsplätze - Kein weiterer Bodenverbrauch und Verbesserung der Situation versprochen.
Patrick Baldia

Der Messepark Dornbirn, Vorarlbergs größtes Einkaufszentrum, soll um über 100 Mio. Euro erweitert und modernisiert werden. Eigentümervertreter Guntram Drexel informierte am Dienstag über das Projekt "Messepark 3.0", mit dem auch 300 neue Arbeitsplätze geschaffen würden. Man warte seit 15 Jahren auf die Erweiterung und sei jetzt bereit, betonte Drexel. Es werde keinen weiteren Bodenverbrauch und eine Verbesserung der Verkehrssituation geben, versprach er.

Der Messepark wurde 1987 am Stadteingang der Bezirksstadt Dornbirn - in unmittelbarer Nähe des Autobahnknotens Dornbirn-West - eröffnet. 1997 erfolgte ein erster Umbau.

Zuletzt wurde im Jahr 2022 ein Umsatz von rund 195 Mio. Euro erzielt, mit einer Flächenproduktivität von knapp 10.300 Euro pro Quadratmeter gehört der Messepark zu den diesbezüglich besten Einkaufszentren Österreichs. Pro Tag werden durchschnittlich 17.600 Besucher begrüßt, die in 65 Fachgeschäften, Gastronomie- oder Dienstleistungsbetrieben einkaufen bzw. einkehren. Es werden rund 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Aktuell werden eigenen Angaben zufolge 19.000 Quadratmeter an Verkaufsflächen genutzt, künftig soll das Höchstmaß 22.200 Quadratmeter betragen. Davon sollen dann maximal 5.000 für den Lebensmittelhandel verfügbar sein. Drexel räumte aber auch ein, dass sich "die Messeparkbetreiber der Emotionalität des Themas bewusst sind". Man werde deshalb auf die Nutzung von Handelsflächen im Nahbereich des Messepark verzichten. Dieser Verzicht auf die Nutzung von 3.100 Quadratmetern Handelsfläche sei immerwährend und mit der Stadt Dornbirn vertraglich abgesichert. Mit dieser Rechtsvereinbarung liege der reine Zuwachs an Handelsflächen durch die Erweiterung des Messeparks bei 100 Quadratmetern.

Drexel begründete den Wunsch nach einem Umbau des Messeparks mit den veränderten Bedingungen der vergangenen Jahre. Dazu gehörten eine dramatische Zunahme des Onlinehandels und die Abnahme der Kundenfrequenz aus dem Ausland - der Messepark hat sich seit langer Zeit als Anlaufpunkt für Schweizer Kunden etabliert. Um den stationären Handel neu zu beleben, seien Investitionen in Qualität und Kundenattraktivität dringend notwendig, so Drexel. Als internationaler Standort liege der Messepark für 1,6 Millionen Menschen innerhalb einer Autostunde. "Der Messepark ist ein frequenzstarker Standort für internationale Partner, die sich sonst nur in Metropolen niederlassen", sagte Drexel.

Die Erweiterungspläne seien mit der Stadt Dornbirn in einem intensiven Prozess abgestimmt worden, diese hat zugestimmt und das Land Vorarlberg ersucht, einen Landesraumplan für die Erweiterung des Messeparks zu erlassen. Vorgesehen sind laut Drexel ein modernes Gebäude, nachhaltige Energielösungen sowie eine Entlastung der Verkehrssituation durch eine unterirdische Straßenführung, gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie Verbesserungen für den Radverkehr. Die gesamte Erweiterung wird auf dem Grundstück konzentriert, auf dem der Messepark schon steht. Die geparkten Autos sollen künftig nicht mehr auf Außenplätzen, sondern im neuen Gebäude stehen. "Es ist ein großer Wurf geplant, ein nachhaltiges Projekt für die nächsten Generationen, das die Herausforderungen der Zukunft schon jetzt mit einbezieht", sagte Drexel.

Nach Angaben von Vorarlbergs Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) sind im Rahmen des Auflageverfahrens, das am 18. August endete, 47 Stellungnahmen zur beantragten Anpassung des Landesraumplans eingelangt. Man werde nun die Stellungnahmen für den Raumplanungsbeirat aufarbeiten, informierte er in einer Aussendung. Der Raumplanungsbeirat werde sich mit dem Antrag auseinandersetzen und eine Empfehlung an die Landesregierung abgeben. Im Anschluss daran liegt es laut Tittler an der Stadt Dornbirn, die entsprechenden Beschlüsse zu fassen, insbesondere was die Flächenwidmung betrifft. (apa)