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Energieoptimierung im Quartier

Das Thema Energie hat einen regelrechten Boost erfahren – teilweise ungewollt, aufgrund der geopolitischen Lage, teilweise gewollt, wegen der Vorgaben von Green Deal, EU-Taxonomie und ESG. Drei Experten diskutieren Auswege, Notwendigkeiten und Zukunftsperspektiven.
Lisa Grüner
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© REMG/Rizar.Photo

Nüchtern betrachtet ist der Gebäudebereich für fast die Hälfte des Energiekonsums und für ein Drittel der globalen Treibhausemissionen weltweit verantwortlich. Andererseits verbringen wir gut 80 Prozent unserer Zeit in Gebäuden oder damit, uns von einem Gebäude in ein anderes zu begeben. Auf Einladung des ImmoFokus trafen sich Markus Berk, Mitarbeiter der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte Gemeinnützige (WBV-GPA) und Prokurist der GPA Planungsgesellschaft, Andreas Pfeiler, Geschäftsführer vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie, und Stefan Schleicher, Professor an der Universität Graz und Koordinator von ReConstruct, zu einem Round Table im Millennium-Tower.

„Es braucht neue Perspektiven“, eröffnet Schleicher. „Und das Kernelement dieser Perspektiven ist ein sehr innovativer Zugang zu Gebäuden beziehungsweise Quartieren. Gebäude darf man nicht allein sehen, sondern immer in ihrem Zusammenwirken, in einer Partnerschaft mit anderen Gebäuden. In dieser Gesamtschau findet die Energieoptimierung statt. Wir waren bei vielen wirtschaftlichen Bewertungen von Gebäuden extrem kurzsichtig, und nun kommen wir drauf, dass wir diese Fehlsichtigkeit korrigieren müssen, woraus sich neue Perspektiven eröffnen.“

Berk merkt an, dass man als Bauträger die Energiekrise mit einer großen Unsicherheit einhergehend erlebt hat. „Plötzlich war das Thema, bei der Errichtung und im Betrieb mit den Kosten runterzukommen, sehr stark“, berichtet er. Als Vorteil nimmt er wahr, dass die Gegebenheiten

wirtschaftlich und monetär die Gesellschaft zwingen, sich im Klimaschutz und bei Energiefragen mehr zu engagieren. Er sieht großes Potenzial in Quartierlösungen. „Es ist immer effizienter im Quartier, also über mehrere Baufelder, eine Energieversorgung zu konzeptionieren – vor allem bei unterschiedlichen Nutzungen und Energienutzungsprofilen innerhalb des Quartiers (Wohnen, Gewerbe, Bildung et cetera).“

Eine Gruppe sei immer stärker als eine Einzelperson. Bei Neuvermietungen werde stark nach der Heizform gefragt, Gas ist „derzeit sehr out“.

Lesen Sie mehr zum Round Table Energieoptimierung im Quartier in der Ausgabe 06 des ImmoFokus