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Erste grüne EU-Anleihe findet reißenden Absatz

Die Europäische Union hat gleich mit der Premiere ihrer ersten grünen Anleihe mehrere Rekorde aufgestellt. Sie sammelte mit dem Papier mit 15 Jahren Laufzeit rund 12 Milliarden Euro ein, teilten mit der Platzierung beauftragte Banken am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters mit.
Amelie Miller
Wiese
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Das ist die bisher höchste Summe für eine grüne Staatsanleihe. Auch die Nachfrage nach dem Green Bond war einzigartig groß: Die Gebote der Investoren summierten sich auf 135 Milliarden Euro. 

Für die Platzierung hatte sich die EU Hilfe bei den Banken BofA Securities, Credit Agricole, Deutsche Bank, Nomura und TD Securities geholt. 

Bis zu 250 Milliarden Euro sollen die grünen Wertpapiere bis 2026 in die Kassen spülen - fast ein Drittel des Corona-Wiederaufbauprogramms "Next Generation EU", das die Konjunktur in der EU nach der Krise wieder in Schwung bringen soll. "Das wird uns zum größten Emittenten grüner Anleihen der Welt machen", sagte Haushaltskommissar Johannes Hahn jüngst bei der Vorstellung der Emissionspläne. "Dies ist auch Ausdruck unseres Engagements für Nachhaltigkeit." Mit den Einnahmen sollen klimarelevante Ausgaben finanziert werden. Die EU will bis 2050 CO2-neutral werden. 

Bei Investoren sind nachhaltige Anleihen mittlerweile sehr gefragt. Sie bieten die Möglichkeit, ethischen Überzeugungen am Kapitalmarkt Ausdruck zu verleihen. Sie tragen zudem zu Diversifikation und Ertrag im Rentenportfolio bei. 

Im September 2020 hatte Deutschland erstmals eine grüne Anleihe auf den Markt gebracht. Sie stieß ebenfalls auf enormes Interesse im In- und Ausland. Seither wird dieser Bereich kontinuierlich ausgebaut. Mit dem damit erlösten Geld sollen etwa nachhaltige Verkehrssysteme gefördert und CO2-Emissionen von Fahrzeugen reduziert werden. 

In Österreich müssen sich die Investoren noch bis zum kommenden Jahr gedulden. Der erste heimische Green Bond wurde vom Finanzministerium sowie von der Oesterreichischen Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) für das erste Halbjahr 2022 angekündigt.

(APA/Reuters)