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ESG: Jetzt wird es ernst

„Die Banken zwingen uns zu mehr Nachhaltigkeit - und das ist gut so.“
Michael Neubauer
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© REMG/Katharina Schiffl

Man könnte fast glauben, dass das Thema Nachhaltigkeit die Immobilienbranche eiskalt von hinten trifft und tatsächlich scheint es so, als hätte man im Corona-ähnlichen Dornröschen-Schlaf dieses etwas verpennt. Doch die Zukunft trägt eindeutig den Stempel der Nachhaltigkeit und wird sie einfordern: Überraschenderweise nicht vom Konsumenten, sondern von den Investoren. Warum das so ist? Weil die EU ihre Nachhaltigkeitsverordnung ganz schlau über die Banken eingefädelt hat.

Die Banken sind verpflichtet, Taxonomie-Berichte abzuliefern, haben diese Immobilien im Portfolio, so betrifft die Offenlegung diese auch. Für die Investoren heißt das: gute, nachhaltige Immobilie = günstige Finanzierung; schlechte, nicht taxonomiekonforme Objekte = höhere Zinsen, da größeres Risiko. Eine Zinserhöhung kann auch bestehende Objekte betreffen, denn nicht umsonst steht in den Kreditbedingungen, dass ein erhöhtes Risiko das erlaubt. Damit ist Nachhaltigkeit kein Blümchenthema mehr.

Der Zeitdruck auf Investoren, sich intensiv mit ihrem Portfolio auseinanderzusetzen, steigt. Nicht taxonomiekonforme Bestandsobjekte abverkaufen? Höhere Finanzierungskosten in Kauf nehmen? Bei Neuanschaffungen die richtigen Kaufentscheidungen treffen … Auf die Manager kommt einiges zu, denn sie sollten bereits jetzt Objekte haben, die morgen noch Bestand haben.