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Euro-Inflationsbarometer auf höchstem Stand seit zehn Jahren

Das für die EZB-Geldpolitik wichtige Langzeit-Barometer, der sogenannte Five-Year-Five-Year-Forward, stieg am Montag auf 2,6691 Prozent - das höchste Niveau seit mindestens zehn Jahren.
Michael Neubauer
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Die Erwartung einer anhaltend hohen Teuerung und der jüngste Ölpreisanstieg haben an der Börse die langfristigen Inflationserwartungen für die Eurozone nach oben getrieben. Das für die EZB-Geldpolitik wichtige Langzeit-Barometer, der sogenannte Five-Year-Five-Year-Forward, stieg am Montag auf 2,6691 Prozent - das höchste Niveau seit mindestens zehn Jahren.

Der Wert bedeutet, Investoren gehe davon aus, dass die Inflation ab 2028 über einen Zeitraum von fünf Jahren bei über 2,66 Prozent liegen wird. Damit würde die Europäische Zentralbank (EZB) auch auf lange Sicht ihr Inflationsziel von zwei Prozent verfehlen. Zuletzt lag die Teuerungsrate im Juli in der 20-Länder-Gemeinschaft bei 5,3 Prozent.

Die Erwartung, dass sich die Inflation auf anhaltend höheren Niveaus einpendle, scheine der Haupttreiber zu sein, sagte Michael Leister, Zinsstrategie bei der Commerzbank. Insbesondere die Kerninflation, bei der die schwankungsreichen Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, und die Inflation im Dienstleistungssektor blieben spürbar erhöht, merkte er an.

Dazu kommt als möglicher weiterer Faktor, dass der jüngste Anstieg der Ölpreise bei den inflationsbezogenen Forward-Kontrakten an der Börse seit Mitte Juli für Unterstützung sorgte. Saudi-Arabien und Russland hatten unlängst angekündigt, die Förderkürzungen bis September zu verlängern. Die Entwicklung der Ölpreise hat Volkswirten zufolge einen Einfluss auf das Inflationsbarometer. (apa)