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EZB - Banken müssen Klimarisiken noch stärker berücksichtigen

Besseres Risikomanagement und mehr Eigenkapital für mehr Resilienz nötig - Großer Teil der Erträge stammen von Krediten an CO2-intensive Industrien
Michael Neubauer
Unwetter
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© Oliver Henze

Geldhäuser im Euroraum müssen aus Sicht der obersten EZB-Bankenwächterin Claudia Buch noch mehr unternehmen, um Risiken für ihre Geschäfte aus dem Klimawandel zu bewältigen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sei mit den Banken in einem sehr konkreten Dialog, um das Management der Risiken zu verbessern, sagte Buch am Dienstag auf einer Veranstaltung in Berlin. "Und man muss sagen, inzwischen hat sich die Lage verbessert." Aber es gebe noch einige Arbeit.

"Und wenn die Banken aufsichtliche Anforderungen nicht erfüllen, können wir sehr konkret ein besseres Risikomanagement oder eben auch mehr Eigenkapital für mehr Resilienz verlangen", fügte sie hinzu.

Die EZB hatte 2022 die Finanzhäuser in einem Klimastresstest unter die Lupe genommen. Dabei wurde Buch zufolge festgestellt, dass ein großer Teil der Erträge von Banken von Krediten an CO2-intensive Industrien stammt. Fast alle Institute betrachteten inzwischen Umwelt- und Klimarisiken als wesentliche finanzielle Risiken und passten ihr Risikomanagement schrittweise an, sagte die Volkswirtin.

Die Berichterstattung der Unternehmen zur Nachhaltigkeit sei ein ganz wichtiges Element und helfe den Banken bei der Steuerung dieser Risiken. "Das sind also, bei allen Schwierigkeiten, die vor uns liegen, gute Nachrichten." Banken müssten aber Klima- und Umweltrisiken noch besser in ihre strategische Planung und die Stresstests integrieren.

Die EZB-Bankenaufseher hatten 2020 einen Leitfaden für Geldhäuser im Euroraum zum Umgang mit Klima- und Umweltrisiken erstellt. Darin hatten sie auch ihre Erwartungen an die Institute dargelegt. (apa)