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EZB belässt Leitzins zum dritten Mal in Folge bei 2,0 Prozent

Experten erwarten in diesem Jahr keinen weiteren Zinsschritt der Zentralbank mehr
Michael Neubauer
Michael Neubauer
LAGARDE, Christine
LAGARDE, Christine
© Sanziana Perju ECB

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrer auswärtigen Ratssitzung in Florenz die Leitzinsen unverändert gelassen. Der Einlagensatz bleibt bei 2,0 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,25 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde begründete den Schritt mit einer „weitgehend stabilisierten Inflationslage“, betonte aber zugleich die Notwendigkeit einer „datenabhängigen“ Vorgehensweise.

Für die Immobilienbranche bedeutet die Entscheidung: Die erhoffte Zinswende bleibt vorerst aus. Kredite für Wohn- und Gewerbeimmobilien bleiben teuer, was die Finanzierung von Neubau- und Sanierungsprojekten weiter bremst. In der Branche wird deshalb mit stagnierenden Preisen und einer verhaltenen Investitionstätigkeit gerechnet.

Gleichzeitig signalisiert die EZB, dass sie bei weiter sinkender Inflationsspielraum für Lockerungen sieht. Sollte sich der Preisauftrieb weiter abschwächen, könnte 2025 eine vorsichtige Senkungsphase beginnen – ein potenzieller Impuls für Kreditvergabe und Nachfrage am Immobilienmarkt.

"Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass sich die Inflation mittelfristig bei unserem Ziel von 2 % stabilisiert. Wir werden einen datenabhängigen Ansatz verfolgen und bei jeder Sitzung über die angemessene geldpolitische Ausrichtung entscheiden. Insbesondere werden unsere Zinsentscheidungen auf unserer Einschätzung der Inflationsaussichten und der damit verbundenen Risiken basieren, unter Berücksichtigung der aktuellen Wirtschafts- und Finanzdaten sowie der Dynamik der zugrunde liegenden Inflation und der Stärke der geldpolitischen Transmission. Wir legen uns nicht im Voraus auf einen bestimmten Zinspfad fest."
— EZB-Präsidentin Christine Lagarde