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EZB-Kazimir: Müssen Zinsen möglicherweise länger als erwartet erhöhen

"September-Prognose wird das früheste Datum sein, um zu beantworten, wie effektiv unsere Maßnahmen sind" - slowakischer Zentralbankchef
Patrick Baldia
EZB
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© Nitschmann, Hans-Joachim

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss die Zinsen aus Sicht von Ratsmitglied Peter Kazimir möglicherweise über längere Zeit als derzeit erwartet anheben. Der slowakischen Zentralbankchef erklärte am Dienstag in einem Blogbeitrag: "Unsere September-Prognose wird das früheste Datum sein, um zu beantworten, wie effektiv unsere Maßnahmen sind und ob sich die Inflation in Richtung des Ziels bewegt."

Die EZB hat zuletzt die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, liegt derzeit bei 3,25 Prozent, der Leitzins bei 3,75 Prozent. Am Geldmarkt wird derzeit erwartet, dass die EZB die Zinsen um weitere 40 Basispunkte anheben wird.

Für die EZB ist der Kampf gegen den anhaltenden Preisschub langwierig: Denn die Inflation liegt weiterhin deutlich über der angestrebten Notenbank-Zielmarke von zwei Prozent. Im April stieg die Teuerungsrate sogar leicht an auf 7,0 Prozent, nachdem sie noch von 8,5 Prozent im Februar auf 6,9 Prozent im März gesunken war. (apa)