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EZB-Ratsmitglied rechnet mit Erreichen des Zinsgipfels im Sommer

Villeroy de Galhau: Höhe des Gipfels offen
Patrick Baldia
EZB HQ
EZB HQ
© APA/dpa/Boris Roessler: Der Sitz der EZB im Frankfurter Stadtteil Ostend

EZB-Ratsmitglied Francois Villeroy de Galhau rechnet mit dem Erreichen des Zinsgipfels im Laufe des Sommers. Es blieben also noch drei Zinssitzungen für Erhöhungen oder auch Pausen, sagte der französische Notenbankchef am Montag. Daraus solle aber niemand eine Orientierungslinie herauslesen oder gar eine Präferenz für die Höhe des Zinsgipfels, fügte er hinzu. Zudem sei es aus seiner Sicht wichtiger, wie lange die EZB die Zinsen hochhalte als die Höhe des Zinsgipfels.

Dies sei auch deshalb so, weil die Serie an geldpolitischen Straffungen der letzten zehn Monate erst mit Verzögerung in der Wirtschaft ankämen. Für diesen geldpolitischen Wirkmechanismus könne man das obere Ende der von Ökonomen erwarteten Zweijahresspanne annehmen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits weitere Schritte der Währungshüter im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation signalisiert und ein "beherztes" Vorgehen angekündigt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat seit Juli 2022 die Schlüsselzinsen bereits sieben Mal in rasanter Folge um insgesamt 3,75 Prozentpunkte angehoben. Die nächste Zinssitzung steht am 15. Juni in Frankfurt an.

Volkswirte rechnen einer Reuters-Umfrage zufolge bei den Zinstreffen der EZB im Juni und Juli mit weiteren kleinen Anhebungen um je 0,25 Prozentpunkte. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank bekommen, liegt mittlerweile bei 3,25 Prozent. (apa)