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Flughafen Klagenfurt: Rückkauf steht im Raum

"Vom Investor und Mehrheitseigentümer haben wir uns nach jahrelangen, großen Ankündigungen Maßnahmen und Investitionen wie bei anderen Bundesländer-Flughäfen erwartet, um vorbereitet aus der Krise zu kommen. Passiert ist wenig bis nichts", sagte Landesrat Martin Gruber (ÖVP).
Amelie Miller
Flughafen Klagenfurt
Flughafen Klagenfurt
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Vier Jahre nachdem die Lilihill-Gruppe von Franz Peter Orasch 74,9 Prozent des Flughafens Klagenfurt übernommen hat, steht im Raum, diesen Verkauf wieder rückgängig zu machen. Das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt halten die restlichen Anteile - und die Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) könnte am morgigen Dienstag in ihrer Aufsichtsratssitzung beschließen, die Call-Option zu ziehen.

Der zuständige Landesrat Martin Gruber (ÖVP) sprach vor der Sitzung auf APA-Anfrage von einer "Richtungsentscheidung", die die KBV zu treffen habe. "Die Causa Flughafen ist die schwierigste Infrastruktur-Entscheidung für unser Land seit Jahren. Trotz Privatisierung und neuem Betreiber liegen die Passagierzahlen derzeit am Boden", so Gruber. Die Coronapandemie könne keine Ausrede mehr sein. Gruber verwies auch auf ein aktuelles Rechtsgutachten, das bestätige, dass man die Call-Option ziehen und den Verkauf des Flughafens damit rückgängig machen könne.

In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres wurden am Kärnten Airport rund 6.000 Passagiere gezählt, im Jahr 2021 waren es insgesamt weniger als 30.000. "Vom Investor und Mehrheitseigentümer haben wir uns nach jahrelangen, großen Ankündigungen Maßnahmen und Investitionen wie bei anderen Bundesländer-Flughäfen erwartet, um vorbereitet aus der Krise zu kommen. Passiert ist wenig bis nichts", sagte Gruber.

Von den Kärntner Grünen hieß es am Montag, die Call-Option sei die "einzige Möglichkeit, um den Stillstand zu beenden", es sei notwendig, sich einen strategischen Partner zu suchen, der "Interesse daran hat, den Standort nachhaltig zu entwickeln". Klarheit in der Causa forderten die NEOS via Aussendung. Wenn die Call-Option tatsächlich gezogen werde, brauche das Land Kärnten allerdings einen "konkreten, langfristigen Plan, was mit dem Flughafen und den dort befindlichen Grundstücken geschehen soll". (apa)