Der Flughafen Wien möchte mehr Zeit haben, um die 3. Piste zu bauen. Daher beantragt der Flughafen bei der UVP-Behörde eine Verlängerung der Realisierungsfrist bis Mitte 2033. Dabei beruft sich der Flughafen einerseits auf die lange Verfahrensdauer des Genehmigungsverfahrens, andererseits auf den coronabedingten Einbruch der Passagierzahlen, teilte der Flughafen am Donnerstag mit.
Die Bürgerinitiative gegen Fluglärm in Wien West und der Verein Aviation Reset kündigten am Freitag weiteren Widerstand gegen den Bau der dritten Piste an und forderten eine neuerliche UVP oder zumindest ein Änderungsverfahren nach dem UVP-Gesetz. Würde die Piste erst 2033 fertiggestellt, dann wäre die genehmigte Planung mehr als ein Vierteljahrhundert alt, argumentieren die Pistengegner, der dann realisierte Bau würde nicht mehr den Planungen entsprechen. Sie sehen auch die wirtschaftliche Basis nicht gegeben.
Zwar hatte die NÖ-Landesregierung den Bau der 3. Piste am 10. Juli 2012 per Bescheid genehmigt. Allerdings wurden zahlreiche Rechtsmittel eingebracht, sodass erst am 17. Februar 2020 - und damit kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie - das Höchstgericht grünes Licht für den Ausbauplan gegeben hat.
Doch mit der Corona-Pandemie brach der Flugverkehr für mehr als zwei Jahre zusammen. Damit änderten sich auch die Planungsgrundlagen, teilte der Flughafen Wien weiters mit.
Heuer sei mit etwa 75 Prozent der Flugbewegungen und mehr als 80 Prozent der Passagiere des Rekordjahres 2019 zu rechnen. Laut einem Gutachter werde der Flughafen bei den derzeitigen Pisten die Kapazitätsgrenze in den 2030-er Jahren erreichen. Daher will der Flughafen die Realisierungsfrist für die erste Bauphase vom Jahresende 2023 auf den 30. Juni 2033 verschieben. (apa)