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FMA-Bericht Q3 2022 Asset Management

Fondsvermögen verringerte sich um -2,2% auf rund € 198,6 Mrd. Nachhaltigkeitsfonds zeigen weiterhin signifikanten Zuwachs.
Michael Neubauer
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Österreichische Fonds verwalteten zum Ultimo des 3. Quartals 2022 ein Vermögen[1] von € 198,6 Mrd., ein Minus von 2,2% oder € -4,4 Mrd. gegenüber dem Vorquartal. Gegenüber dem historischen Rekordwert zu Anfang des Jahres mit € 230,7 Mrd., bedeutet das einen Rückgang um € -32,1 Mrd. oder -13,9%. Der Großteil der Vermögensverluste entfiel dabei auf Kurswertrückgänge von Wertpapieren wegen der massiven wirtschaftlichen Turbulenzen in Folge des Angriffskrieges Russlands auf sein Nachbarland Ukraine; lediglich ein Minus von € 122 Mio. Die zum Stichtag in Österreich zugelassenen 14 Kapitalanlagegesellschaften[2] (KAG) und 59 Alternativen Investmentfonds Manager[3] (AIFM) boten zu diesem Zeitpunkt 881 „Organismen zur gemeinsamen Veranlagung in Wertpapieren“ (OGAW), wie Investmentfonds europarechtlich bezeichnet werden, sowie 1.198 Alternative Investmentfonds (AIF) an; das waren um vier AIFM mehr als im Vorquartal, 11 OGAW weniger und 47 AIF mehr. Dies geht aus dem heute veröffentlichten „Quartalsbericht Q3 2021 Asset Management“ der Finanzmarktaufsicht FMA hervor.  

Zuwächse in allen Fondskategorien

Grundsätzlich verbuchten fast alle Fondskategorien signifikante Zuwächse beim verwalteten Vermögen, lediglich bei Immobilienfonds war dieser geringer, bei Nachhaltigkeitsfonds hält hingegen der seit Jahren zu beobachtende massive Zuwachs weiterhin an.

Die wichtigste Fondskategorie sind nach wie vor Mischfonds mit einem gesamten veranlagten Vermögen von € 92,8 Mrd. (-€ 1,6 Mrd. oder -1,7 % im Vergleich zum Vorquartal; -€ 13,0 Mrd. oder -12,3% seit Jahresanfang); gefolgt von den Rentenfonds mit € 52,5 Mrd. (-€ 1,7 Mrd. oder -3,1% / - € 9,9 Mrd. oder -15,9%), Aktienfonds mit € 35,1 Mrd. (- € 1,1 Mrd. oder -3,0% / - € 8,9 Mrd. oder -20,3%), Immobilienfonds mit € 11,4 Mrd. (+ € 16,8 Mio. oder + 0,1% / + € 0,4 Mrd. oder + 3,5%), kurzfristigen Rentenfonds mit € 5,5 Mrd. (- 1,0% / - 8,7%), Private Equity Fonds mit € 0,8 Mrd. sowie sonstige Fonds mit € 0,4 Mrd. Bemerkenswert ist der trotz der jüngsten Kapitalmarkt-Turbulenzen seit Jahren starke Anstieg bei Nachhaltigkeitsfonds: Fonds gemäß Artikel 8 und Artikel 9 SFDR[4] verwalteten zum Ende des 3. Quartals 2022 ein Fondsvermögen von € 78,2 Mrd., ein Plus von €7,6 Mrd. oder + 10,8% gegenüber dem Vorquartal. Dabei weisen „hellgrüne Fonds“ (Art. 8) ein Fondsvermögen von € 73,3 Mrd. (+€ 7,5 Mrd. oder +11,5%) aus, „dunkelgrüne Fonds“ (Art. 9) ein Fondsvermögen von € 4,9 Mrd. (€ +0,1 Mrd. oder +1,3%).

Die Zahl ausländischer Fonds, die in Österreich angeboten werden, steigt nun bereits seit fünf Jahren ununterbrochen an. Ende des 3. Quartals 2022 waren es in Summe 10.550, davon 2.535 AIF und 8.015 OGAW. Ende 2021 waren erst 9.744 (2.030 AIF, 7.714 OGAW). Die meisten der Anbieter kommen aus Luxemburg und Irland, mit großem Abstand gefolgt von Deutschland und Frankreich.

[1] Gemessen am Net Asset Value (NAV)

[2] Gemäß Investmentfondsgesetz 2011 (InvFG 2011)

[3] Gemäß Alternativ Investmentfonds Manager Gesetz (AIFMG)

[4] Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR): Verordnung (EU) 2019/2088 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. November 2019 über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor.